Bereits die Hälfte der Deutschen nutzt die Cloud für private Daten

Vor allem Fotos wandern bei deutschen Internetntuzern in Cloud-Speicher – bei sensiblen persönlichen Daten sind sie hingegen weiterhin zurückhaltend.

Nicht nur Unternehmen nutzen in immer stärkerem Umfang Cloud Computing, etwa um Firmenanwendungen auch mobil zur Verfügung zu stellen und die Digitalisierung voran zu treiben. Auch die privaten Nutzer im traditionell eher Technologie-skeptischen Deutschland geben ihre Bedenken in Sachen Cloud langsam auf.

Demnach sind insbesondere Cloud-Speicher wie Google Drive, Dropbox & Co. mittlerweile in der deutschen Bevölkerung angekommen: Jeder zweite Internetnutzer speichert seine privaten Daten bereits in der Cloud (51 Prozent) – und immerhin jeder dritte Nicht-Nutzer kann sich das künftig vorstellen (33 Prozent).

Das ist der zentrale Befund einer repräsentative Forsa-Studie im Auftrag des Berliner Daten-Hosters Strato, für die das Marktforschungsinstitut mehr als 1000 Internetnutzer im Alter zwischen 18 und 75 in Deutschland befragt hat. „Kroker’s Look @ IT“ präsentiert die Ergebnisse der Studie heute exklusiv vorab.

Auffällig: Unter den Cloud-Nutzern gibt es deutlich mehr Männer (55 Prozent) als Frauen (45 Prozent). Die Online-Speicher sind in allen Altersgruppen angekommen: 45 Prozent der Anwender sind mindestens 45, 15 Prozent sogar mindestens 60 Jahre alt.

Besonders beliebt ist die Cloud für die Sicherung von Fotos, die heute bereits 76 Prozent der Nutzer in die Internet-Wolke hochgeladen haben – weitere 14 Prozent würden sie künftig dort sichern. Jeweils 56 Prozent der Cloud-Nutzer sichern ihre Dokumente und ihren Kalender online.

Die Gründe für die Nutzung sind vielfältig: Drei Viertel der Nutzer verwenden den Online-Speicher, um die eigenen Daten vor Verlust zu schützen (78 Prozent), um diese unabhängig von physischen Speichermedien zu sichern (76 Prozent) oder um von überall und mit jedem Gerät Zugang zu den Daten zu haben (75 Prozent). Besonders beliebt ist die Cloud bei Mobilgeräte-Nutzern: 66 Prozent greifen heute auf den Speicher per Smartphone oder Tablet zu.

Zurückhaltend sind die deutschen Cloud-Nutzer, wenn es um ihre sensiblen Daten geht. Sieben von zehn Deutschen würden ihre Gesundheitsdaten keinem Cloud-Speicher anvertrauen (68 Prozent). Fast drei Viertel sagen dasselbe über Login-Daten und Passwörter (73 Prozent). Am wenigsten können sich die Befragten aber vorstellen, der Cloud ihre Finanzdaten anzuvertrauen – acht von zehn Cloud-Nutzer würden diese auf keinen Fall online speichern (79 Prozent).

Fragt man die Nutzer danach, welche Kriterien ihnen bei der Auswahl eines Anbieters wichtig sind, zeigt sich, dass für 64 Prozent entscheidend ist, die eigenen Daten verschlüsseln zu können. Somit ist ihnen diese Funktion noch wichtiger als der Preis (53 Prozent).

66 Prozent der potenziellen Cloud-Nutzer wären bereit, für die Nutzung eines Online-Speichers zu bezahlen, wenn dieser einfach zu bedienen wäre, 47 Prozent, wenn er seinen Standort in Deutschland hätte und 44 Prozent, wenn er einen Kundenservice anbieten würde.

Weitere Zahlen & Fakten zur Cloud-Nutzung in Deutschland in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Strato

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