Laut Studie einer Investmentbank beflügelt die Apple-Nutzerschaft die Service-Sparte in den kommenden fünf Jahren auf Platz zwei beim Bruttogewinn.
Bisher ist Apple weiterhin vor allem eine iPhone-Company: Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 setzten die Jungs & Mädels aus Cupertino allein rund 155 Milliarden Dollar mit dem Smartphone-Megaseller um. Das entspricht 66 Prozent der Gesamterlöse in Höhe von 234 Milliarden Dollar.
Am Rohertrag – also der Differenz zwischen Umsatz und den Wareneinsatz – ist der Anteil sogar noch höher: Laut Schätzung der Investmentbank Credit Suisse lag der iPhone-Rohertrag im Geschäftsjahr 2015 bei gut 65 Milliarden Dollar von insgesamt knapp 94 Milliarden Dollar, das sind fast 70 Prozent.
Quelle: Credit Suisse/WSJ
Bis 2020 erwarten die Analysten von Credit Suisse aber einen unerwarteten – und bisher weitgehend unbeachteten – zweiten Wachstums- und Erlösmotor: Das Service-Geschäft von Apple, zu dem unter anderem Apple Care und Apple Pay gehören. Im ersten Quartal 2016 erlöste Apple in jenem Segment zwar erst rund 6,1 Milliarden Dollar oder 8 Prozent vom Umsatz – aber im Vergleich zum Vorjahr 26 Prozent mehr.
Credit-Suisse-Analyst Kulbinder Garcha hat kürzlich prognostiziert, dass sich der Anteil der Sevice-Sparte am Rohertrag bis 2020 glatt verdoppeln soll: Im Geschäftsjahr 2015 betrug der Service-Rohertrag rund 14,5 Milliarden Dollar (15 Prozent vom gesamten Gross Profit); bis 2020 erwartet Garcha einen Anstieg auf 33,7 Milliarden Dollar; das wären fast 30 Prozent des Konzern-Rohertrags von dann 116 Milliarden Dollar.
Hauptgrrund für den prognostizierten Service-Boom: Apple verfügt inzwischen über mehr als eine Milliarde aktive Geräte im Markt – und 600 Millionen eindeutige Nutzer („unique users“), die relativ wohlhaben sind und ihre Gadgets aktiv nutzen. Anders ausgedrückt: In fünf Jahren könnte die Service-Sparte zur klaren Nummer zwei der Bruttogewinnlieferanten von Apple avancieren.
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