Boom bei der Display-Größe: Killen Phablets bald Smartphones – oder doch eher Tablets?

Das Wachstum von Geräten mit mittlerem Displaydurchmesser in den kommenden Jahren geht vor allem zulasten von herkömmlichen Tablets.

Schon vor der Präsentation des neuen iPhones Anfang September war vor allem eins klar: Apple würde dem iPhone 6 ein größeres Display spendieren. Am Ende waren es mit einer 4,7- und einer 5,5-Zoll-Version sogar zwei größere Modelle waren.

Damit sind die Jungs aus Cupertino nach langer Zurückhaltung auf einen Trend aufgesprungen, der bereits seit Jahren zu beobachten ist: Es gibt einen regelrechten Boom bei den Display-Größen von Smartphones:

Quelle: SomosPostPC/Medium

So dauerte es fünf Jahre, bis die durchschnittlich Display-Größe von Smartphones von drei auf vier Zoll angeschwollen war. Für das weitere Wachstum auf fünf Zoll gingen hingegen nur noch zwei Jahre ins Land.

Daraus resultiert die Frage: Killen so genannte Phablets – eine Wortschöpfung aus Smartphone und Tablet – bald herkömmliche Smartphones? In der Regel bezeichnen Marktforscher Geräte ab einem Display-Durchmesser jenseits von 5,5 Zoll als Phablets.

BI Intelligence, der Martkforschungsarm des US-Hightech-Portals “Business Insider”, zieht jene Grenze im Gegensatz zur Konkurrenz bereits bei 5 Zoll. Laut einer Studie zum Gerätemarkt sollen Phablets bis 2019 mit 27 Prozent pro Jahr fast doppelt so schnell wachsen wie Smartphones – und diese 2016 überholen:

Quelle: BI Intelligence

Wie BI Intelligence selber konstatiert, kannibalisieren Phablets aber vor allem Tablets – also Geräte jenseits von sieben Zoll Display-Größe. Eine deutliche Abschwächung des Tablet-Marktes im laufenden Jahr hat der US-Marktforscher Gartner erst im Oktober festgestellt.

Wenn, dann killen Phablets also eher Tablets als Smartphones. Ansonsten spielt aber vor allem die grenzziehende Display-Größe die entscheidende Rolle: Der IT-Marktbeobachter IDC zählt erst Geräte ab 5,5 Zoll Diagonale als Phablets – in dieser Metrik behalten herkömmliche Smartphones bis 2018 die Oberhand.

Den Tod des Smartphones zu prognostizieren wäre also etwas voreilig.

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