Totgesagte leben länger: Die kriselnde Online-Sparte von Microsoft hat ihre Verluste auf das niedrigste Niveau seit fünf Jahren verringert – und Google Marktanteile bei Suchmaschinen-Anzeigen abgetrotzt.
Die jüngsten Quartalszahlen von Microsoft habe ich bereits am Freitag eingeordnet – und zwar mit dem Hauptaugenmerk auf Windows. Die Umsatzentwicklung des langjährigen Profitlieferanten der Redmonder war nämlich trotz vorheriger Negativberichte über das neue Windows 8 positiv – zumindest auf den ersten Blick.
Weitgehend unbeachtet blieb dagegen die Entwicklung in einem langjährigen Sorgenkind der Redmonder: Die Rede ist von der Online-Sparte mit der Suchmaschine Bing, die seit vielen Jahren tiefrote Zahlen schreibt.
So verzeichnete Microsoft zwischen Januar und März nur noch ein Minus in Höhe von 262 Millionen Dollar. Das letzte Mal war jenes Segment laut „Businsess Insider“ vor fünf Jahren in einer solchen Verfassung:
Quelle: Silicon Alley Insider
Ein Grund für die vergleichsweise positive Entwicklung des Online-Geschäfts dürften die zuletzt höheren Anzeigenumsätze sein. Das jedenfalls deuten auch unabhängige Studien über das Suchmaschinengeschäft an.
Ebenfalls Ende der vergangenen Woche hat der amerikanische Internet-Marketier The Search Agency Zahlen für die Entwicklung von Suchmaschinen-Anzeigen im ersten Quartal 2013 veröffentlicht. Demnach konnte die Microsoft-Suchmaschine Bing erstmals seit vier Quartalen nennenswert Marktanteile von Google erobern.
Demnach entfielen auf Bing in den ersten drei Monaten dieses Jahres 21 Prozent der Suchmaschinen-Umsätze, ein Plus von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Offenbar hat Microsoft das Marktanteilsplus nicht einfach nur erkauft – schließlich hat das Unternehmen gleichzeitig den Online-Verlust gegenüber dem ersten Quartal 2012 eingedämmt.
Quelle: SearchEngineLand/The Search Agency
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