LinkedIn stemmt sich gegen den Absturz – im Gegensatz zu Facebook & Co.

Das US-Berufsnetzwerk kann im Gegensatz zu gefallenen Internet-Stars wie Facebook, Zynga oder Groupon seine Wachstumsraten hochhalten – was auch die Börse honoriert.

Erst Anfang August hat sich die „WirtschaftsWoche“ in einer größeren Geschichte ausführlich mit dem amerikanischen Karriere-Portal LinkedIn beschäftigt. Dessen Überschrift: „Das Anti-Facebook“. Kurz darauf hat LinkedIn seine Zahlen fürs zweite Quartal 2012 vorgelegt – und dabei die hohen Erwartungen erfüllt: Um stolze 89 Prozent auf 228 Millionen Dollar stieg der Umsatz binnen eines Jahres.

Damit rangiert LinkedIn deutlich vor Facebook, die Ende Juli nur noch ein vergleichsweise bescheidenes Umsatzplus von 32 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Dollar im zweiten Quartal vermelden konnten. Wenig verwunderlich also, dass die Börse die Aktie der Zuckerberg-Company nach der Bekanntgabe abstrafte.

Quelle: Silicon Alley Insider

Wegen des weiterhin anhaltenden Wachstums hat sich LinkedIn seit Jahresanfang  deutlich besser geschlagen als andere börsennötierte Internet-Konzerne: Facebook etwa dümpelt inzwischen nur unwesentlich über 19 Dollar – und hat damit seit  dem Gang aufs Parkett Mitte Mai ziemlich genau die Hälfte seines Börsenwertes verloren (Emissionspreis 38 Dollar).

Noch härter traf es indes Zynga: Der Anbieter von Social Games wie etwa „Mafia Wars“ oder „Farmville“ brach allein nach der Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen Ende Juli um 40 Prozent ein; insgesamt beträgt das Minus seit Jahresanfang fast 75 Prozent.

Ganz ähnlich die Situation bei Groupon: Bei dem auf Schnäppchen-Gutscheine im Internet spezialisierten US-Portal sind erst in der vergangenen Woche mehrere Großinvestoren abgesprungen. Auch hier beträgt der Kursrückgang im Vergleich zu Januar gut Dreiviertel, wie das Datenportal Statista in einer Grafik deutlich gemacht hat:

Quelle: Statista

Verwandte Artikel:

Großinvestoren verlieren Vertrauen in Rabattportal Groupon

Darum straft die Börse Facebook so ab

Die interne E-Mail zum Führungswechsel bei Groupon in Deutschland

Wie Zynga zurück auf Wachstumkurs kommen will

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Alle Kommentare [2]

  1. Hallo,

    ich glaube nicht, dass hier die „Börse“ abstraft (auch wenn der Terminus passend ist). Statt dessen haben sich die begleitenden Institute des Börsenganges die Nachfrage und den Markt überschätzt. Eigentlich gehörten diese mit den Kursen in den Keller (aber da sind sie ja eh schon).

    Bei den großen Trangen geben vorrangig die institutionellen Anleger den Ton an. Und hier scheinen wirklich viele Fehler während des Börsenganges passiert sein.

    Wenn man die Fundamentaldaten anschaut, ist Facebook keine 100 Mrd $ wert, aber auch keine 50 Mrd $ (1).

    LinkedIn dagegen hat strategische Vorteile gegenüber Facebook. Am ehsten, dass das Geschäft auf drei Umsatzsäulen lagert (gegenüber von Facebook, wo nur eine vorherrscht).

    lG
    Stephan

    (1) https://linkedinsiders.wordpress.com/2011/12/05/facebooks-ipo-ein-borsengang-der-100-mrd-dollar-wer-ist/

  2. „Ganz ähnlich die Situation bei Groupon: Bei dem auf Schnäppchen-Gutscheine im Internet spezialisierten US-Portal sind erst in der vergangenen Woche mehrere Großinvestoren abgesprungen.“: das ist eine Falschmeldung!
    Richtig wäre: In der letzten Woche wurde publiziert, daß in den Anfangsstagen (eben nicht letzte Woche) nach Börsengang Großinvestoren ihre Aktien in der Euphoriephase verkauft haben.
    Gegenwärtig sind wir in der Horrorphase: die Aktie wir jetzt nicht massiv verkauft, sondern massiv geshortet. Da müssen die Negativnews kommen, damit die Kleinanleger auch verkaufen.
    Das Business an-sich ist recht solide, was Umsatz und Gewinn angeht.