Wie der Social-Gaming-Pionier Zynga zurück auf Wachstumkurs kommen will

Zuletzt enttäuschte der Entwickler von Spieleklassikern wie CityVille oder Mafia Wars mit Verlust und rückläufigem Wachstum. Jetzt will Zynga zum Gegenschlag ansetzen.

In einem Anfang der Woche veröffentlichten Interview mit Om Malik, Gründer des amerikanischen Hightech-Blogs GigaOM, hat Zynga-Gründer und -Chef Mark Pincus noch einmal deutlich gemacht, wo er als Erfinder von Facebook-Spielen wie Mafia Wars und Farmville künftig wachsen will: Indem Social Gaming ähnlich selbstverständlich wird wie Facebook selbst, und durch einen noch stärkeren Fokus auf mobile Spiele. Einen ersten Schritt hat Pincus bereits gestern getan: Für rund 210 Millionen Dollar schluckt Zynga den Entwickler des Handy-Malspiels Draw Something.

Zuletzt hatte Pincus dagegen weniger positive Nachrichten im Gepäck: Als er Mitte Februar die Zahlen fürs vierte Quartal 2011 vorlegte, musste er im Jahresvergleich einen Verlust von 435 Millionen Dollar einräumen, worauf die Aktie einbrach. Hauptgrund dafür war freilich ein buchhalterischer Einmaleffekt wegen des Börsengang in Höhe von 510 Millionen Dollar. Zynga ist seit Mitte Dezember börsennotiert; es war die erste Quartalspräsentation des im Januar 2007 gegründeten Unternehmens. Auch beim Umsatz hat das Unternehmen geschwächelt – wie der folgende Langsfristchart beweist, hat sich das Wachstum zuletzt deutlich abgeflacht:

Quelle: Silicon Alley Insider

Vorstandschef Pincus hat indes bereits manche Gegenmaßnahmen eingeleitet. Der strategisch wohl allerwichtigste kam Anfang März vor gut zwei Wochen: Der Start von Znyga.com, um seine Erfolgsspiele wie etwa CityVille künftig auch jenseits von Facebook anbieten zu können. Bisher war die gegenseitige Abhängigkeit beider Unternehmen groß: Facebook macht 12 Prozent seines Umsatzes mit Zynga; vor allem aus Provisionen, wenn Zynga-Spieler virtuelle Spielbausteine mittels Facebook Credits kaufen. Umgekehrt erwirtschaftet Zynga fast 90 Prozent seines Umsatzes auf Basis und mithilfe der Zuckerberg-Company.

Eine Mitte Februar vom Marktforschungsunternehmen veröffentlichte Infografik hat weitere Daten rund um Zynga übersichtlich aufbereitet. Demnach hat sich nicht nur das Umsatzwachstum verlangsamt; auch die Nutzerzahlen stagnieren bei zuletzt rund 240 Millionen aktiven Spielern im Monat. Immerhin wächst aber der Umsatz pro eindeutigem User – der liegt freilich auch erst bei bescheidenen rund zwei Dollar im Monat. Weitere Daten in der Infografik – zum Vergrößern zwei Mal hintereinander auf die Grafik klicken (wird beim ersten Mal kleiner):

Quelle: Statista

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