Das Datenschutz-Paradoxon: Nutzer wollen mehr Kontrolle – aber keine Bequemlichkeit aufgeben

Vier von fünf Deutschen sind um den Schutz ihrer Daten im Internet besorgt – dennoch akzeptieren 61 Prozent aus Bequemlichkeit ein Sicherheitsrisiko.

Der zum US-Softwarekonzern Symantec gehörende IT-Sicherheitsanbieter Norton hat heute die neueste Auflage seines jährlich erscheinenden Norton Cyber Security Insights Reports (NCSIR) veröffentlicht.

Der Bericht zeigt eine auffälliges Privatsphären-Paradoxon, das sich immer wieder zeigt, wenn man die Details beleuchtet: Auf der einen Seite fordern Verbraucher meist lautstark mehr Kontrolle über ihre Daten im Internet. Gleichzeitig sind sie aber vielfach nicht bereit, dafür Abstriche bei der Bequemlichkeit etwa beim Surfen oder beim Online-Shopping in Kauf zu nehmen.

Umgekehrt sind viele Unternehmen beliebte Ziele für Cyberangriffe – und durch unbeabsichtigtes Fehlverhalten kann es zum Missbrauch von sensiblen Verbraucherdaten kommen. Die wichtigsten Ergebnisse des Reports:

  • Vier von fünf Deutschen (80 Prozent) sind mehr denn je um den Schutz ihrer Daten besorgt.
  • Die Mehrheit akzeptiert trotzdem ein Risiko – meistens aus Bequemlichkeit (61 Prozent).
  • Verbraucher sind trotz gestiegener Sorge bereit Unternehmen Zugriff auf personenbezogene Daten wie Standortinformationen (57 Prozent) oder den Internetsuchverlauf (50 Prozent) zu gewähren.
  • 52 Prozent der Deutschen Verbraucher bestehen auf das Recht ihre personenbezogenen Daten vom Unternehmen löschen lassen zu können.
  • 96 Prozent der Verbraucher haben nur wenig (45 Prozent) oder gar kein Vertrauen (51 Prozent), dass Social Media-Anbieter ihre personenbezogenen Daten schützen.

Die Zahlen zeigen zudem einen auffälligen Unterschied zwischen den Generationen. So sind jüngere Nutzer deutlich eher bereit, personenbezogene Daten preiszugeben: Mehr mehr als die Hälfte der 18- bis 38-jährigen würden ihre Standortinformationen oder ihren Internet-Suchverlauf (jeweils 52 Prozent) verkaufen, während nur 35 Prozent beziehungsweise 30 Prozent der 39- bis 72-jährigen dazu bereit wären.

Umgekehrt zeigen jüngere Verbraucher bis 38 Jahren aber auch eine doppelt so hohe Bereitschaft (19 Prozent), wegen Datenschutzbedenken ein Social-Media-Konto zu löschen als Nutzer im Alter darüber (10 Prozent).

Weitere Zahlen & Fakten aus dem 2018er Norton Cyber Security Insights Report in der untenstehende Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken. Die Vergleichswerte der Erhebung aus dem Jahr 2017 finden Sie hier.

Quelle: Norton

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