Die Schulung der Mitarbeiter ist neben Security-Tools entscheidend: Denn der Faktor Mensch bleibt bei Ransomware-Attacken das größte Einfallstor.
Die Bedrohung durch Ransomware – also Schadsoftware, die zum Erpressen von Lösegeldern („ransom“ ist Englisch für Lösegeld) Dateien wie etwa Fotos oder Office-Dateien auf befallenen Rechnern verschlüsselt – ist innerhalb der IT-Security ein vergleichsweise neues Phänomen.
Zwar tauchte der erste derartige Malware bereits im Jahr 1989 auf: Seinerzeit verbreitete sich der sogenannte Cyborg-Trojaner – auch bekannt unter dem Namen „AIDS“ – noch über per Post verschickte Disketten. Der hinter dem Erpressungstrojaner steckende Biologe Joseph Popp betonte, mit der Aktion – die weltweit mehr als 1000 Computer infizierte – vor allem über Aids aufklären zu wollen.
Größere Verbreitung nahmen Ransomware-Attacken aber erst seit einigen Jahren: Ende 2015 schrieb ich erstmals hier im Blog über solche Erpresser-Software, die seinerzeit als eine der Cyber-Bedrohungen des Jahres 2016 galten. In jenem Jahr wurden letztlich 56.000 Ransomware-Infizierungen rund um den Globus festgestellt.
Ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit gerieten Angriffe mit Erpressersoftware dann im darauf folgenden Jahr: Mitte 2017 schickten Hackerattacken mit den beiden Verschlüsselungstrojanern WannaCry und Petya regelrechte Schockwellen rund um den Globus.
Bis heute bleibt Ransomware die größte Cyber-Bedrohung insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen: Schließlich kostet die Beseitigung einer durchschnittliche Attacke mit bösartiger Erpressersoftware ein Unternehmen zehnmal so viel wie das Lösegeld.
Aus diesem Grund hat die Prävention vor solchen Schadangriffen allerhöchste Priorität: Dazu gehört neben der Sicherung der unternehmenskritischen Daten an verschiedenen Standorten und der konstanten Überwachung der gesamten IT hinsichtlich auffälliger Verhaltensweisen auch die Schulung der Mitarbeiter – schließlich ist der Faktor Mensch für erfolgreiche Ransomware-Angriffe immer noch das größte Einfallstor.
Viele weitere Zahlen & Fakten rund um Ransomware in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:
Quelle: Branex
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