Ransomware gewinnt durch Datenschutz-Grundverordnung zusätzliche Brisanz

Die empfindlichen Strafandrohungen der EU-Richtlinie könnten dazu führen, dass Unternehmen eher als früher auf Erpressungsversuche eingehen.

Neben der digitalen Transformation ist IT-Sicherheit auch in diesem Jahr eines der zentralen Themen auf der CEBIT. Kein Wunder, schließlich vergrößert die Digitalisierung die Angriffsfläche der Unternehmen für Hackerattacken noch zusätzlich.

Dies zeigt sich nicht zuletzt an der Verbreitung von Ransomware: Wie sehr die Bedrohungslage durch solche Erpressungstrojaner, die ganze Unternehmensnetzwerke infizieren und die verschlüsselten Dateien erst nach Lösegeldzahlung wieder freigeben, zeigte sich vor allem 2017.

Erst verunsicherte Anfang Juni 2017 die Schadsoftware WannaCry die Unternehmen rund um den Erdball und sorgte für weltweite Schäden von geschätzt vier Milliarden Dollar. Wenige Wochen später drehte die Ransomware Petya ihre Runden – allein den schwedischen Logistikriesen Maersk kostete der Angriff mehr als 300 Millionen Dollar.

Die Ende Mai in Kraft getretene Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU sorgt nun für zusätzliche Brisanz: Der dänische IT-Sicherheitsanbieter Heimdal Security mit Sitz in Kopenhagen erwartet, dass die Zahl der Ransomware-Attacken im Laufe diesems Jahres noch deutlich zulegen könnte.

Schließlich könnten die empfindlichen Strafandrohungen der Verordnungen bei Datenschutz-Verletzungen von bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes dazu führen, dass Unternehmen viel eher als in der Vergangenheit auf Erpressungsversuche eingehen.

Dabei geriet etwa in Großbritannien schon im vergangenen Jahr bereits mehr als jedes zweite Unternehmen ins Visier von Ramsomware-Attacken (54 Prozent). Damit nicht genug: Wie hier im Blog berichtet, hat 2017 mehr als ein Drittel der erpressten Mittelständler an Ransomware-Angreifer gezahlt.

Weitere Zahlen & Fakten rund um Ransomware in der folgenden Infografik:

Quelle: TSG/Visualistan

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