Messaging-Apps wie WhatsApp und Snapchat werden Social-Media-Diensten wie Facebook, Twitter & Co. in der Nutzerzahl Anfang 2015 den Rang ablaufen.
Prognosen für ein neues Jahr abzugeben hat ja immer ein wenig was von Kaffeesatzleserei oder den Blick in die vielbeschworene Glaskugel – meistens jedenfalls. Manche Vorhersagen aber sind so geradeheraus, dass sie fast wie ein Gesetz anmuten.
Zu letzterem zählt eine erste wichtige Prognose von BI Intelligence, dem Martkforschungsarm des US-Hightech-Portals “Business Insider”. Demnach werden in diesem Jahr Messaging-Apps wie WhatsApp, Snapchat & Co. die lange Zeit dominierenden sozialen Netzwerke Facebook, Twitter & Co. überholen.
Zur Untermauerung dieser im Prinzip wenig überraschenden Vorhersage haben die Marktforscher die Nutzungszahlen der vier größten sozialen Netzwerke seit Ende 2011 mit denen der vier größten Messenger verglichen.
Quelle: BI Intelligence
Das Ergebnis: Bereits im vierten Quartal 2014 lagen WhatsApp & Co. mit gut 1,9 Milliarden Nutzern dicht hinter den Social-Media-Boliden mit rund 2,1 Milliarden Usern. Die Wachablösung dürfte daher bereits in den ersten Monaten des neuen Jahres stattfinden.
Wirklich überraschend kommt der Befund nicht: Spätestens mit dem Kauf von WhatsApp durch Facebook für schlappe 19 Milliarden Dollar im Februar 2014 war klar, dass Messenger „das nächste heiße Ding“ im Social Web sind.
Grund: Dank ihres Wachstums und ihrer Reichweite werden Messenger zunehmend der zentrale Dreh- und Angelpunkt auf Smartphones – so wie früher soziale Netzwerke. Ein Fazit, das auch der renommierte Risikokapitalgeber Fred Wilson kürzlich abgab: „Messaging is the new social media“, so der Unterstützer von Twitter und Tumblr in einem Blog-Beitrag.
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Mittlerweile sind ja soziale Netzwerke auch schon durch Messenger aufgestockt, die die Kommunikation zwischen den Usern erleichtern. Wichtig ist wohl auch, für was genau beide Kommunikationskanäle genutzt werden.