Infografik: Von der Schallplatte zur Kassette über CD bis MP3 – und wieder zurück

Eine wenig beachtete Renaissance hat sich abseits des Mainstreams vollzogen: Die Verkäufe von Vinyl-Schallplatten ziehen wieder an. Ein Blick auf die Entwicklungen in mehr als einem halben Jahrhundert Musikgeschichte.

Seit Jahren kämpft die Musikindustrie gegen den selbstverschuldeten Niedergang – weil durch die mit der CD verbundenen Digitalisierung selber die Grundlage für illegale Downloads im Internet schuf. Gleichzeitig aber viele Jahre wegen interner Zerstrittenheit kein eigenes legales Gegenangebot im Web an den Start brachte.

Als Resultat sind die Umsätze seit Jahren rückläufig – und neue Player, allen voran Apple mit seinem Webshop iTunes sowie der Internet-Riese Amazon, sind tief ins Terrain der Musik-Labels eingedrungen.

Einzig der Branchenprimus Universal hat mittlerweile einen Weg aus der Misere gefunden und exerziert der eigenen Branche vor, wie man sich die Digitalisierung zugute machen kann, wie die „WirtschaftsWoche“ erst in der Ausgabe von dieser Woche ausführlich analysiert hat.

Kehrtwende auf der analogen Seite des Marktes

Parallel dazu hat sich, sozusagen auf der analogen Seite des Musikgeschäfts, eine interessante Kehrwende vollzogen: Die Rede ist vom altehrwürdigen Geschäft mit Vinyl-Schallplatten, das seit 2011 um stolze 17,7 Prozent zugelegt hat – wenn auch auf niedrigem Niveau: Immerhin 4,6 Millionen schwarze Scheiben wurden demnach 2012 verkauft. Beim Tiefpunkt 1993 nach dem Verdrängen durch die Compact Disc waren es weniger als 500.000 Schallplatten.

Das amerikanische Hightech-Portal „Mashable“ hat aus Anlass jener Zahlen kürzlich ein interessante Infografik veröffentlicht, die sich ganz der Wiederkehr der Schallplatte widmet: Ein spannender Parcour von der Einführung von Vinyl in den 1950er Jahren über das Aufkommen der Kassette in den 70ern und der CD in den 80ern bis hin zum Internet-Datenformat MP3 zur Jahrtausendwende.

Und nun also zurück zur Vinyl-Schallplatte, die längst kein Nischenprodukt mehr für audiophile Liebhaber und ein paar hartgesottene Nostalgiker ist. Immer mehr Menschen schätzen den wärmeren Analogklang der schwarzen Scheiben. Oder, wie die Infografik den Gitarristen der amerikanischen Blues-Rock-Band ZZTop, Billy Gibbons, zitiert: „Das fühlbare Empfinden beim Durchblättern eines Stapels Schallplatten bleibt eine der einfachen Freuden im Leben.

Quelle: Mashable/Daily Infographic

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Alle Kommentare [1]

  1. Es ist wirklich erstaunlich, wie die Trends so kommen. Technisch braucht das Vinyl heute ja keiner mehr, aber trotzdem wollen alle Schallplatten kaufen. Erstaunlich.