Cyberpunk-Farben, Street Art, Dystopie-Ästhetik & mehr: Die Top-Grafikdesign-Trends für 2020

Der Start ins neue Jahrzehnt markiert auch im Design den Beginn einer neuen Ära – unter anderem mit einer Ästhetik des Aufbruchs, aber auch einer vermeintlichen Hoffnungslosigkeit.

2020 kennzeichnet den Beginn eines neuen Jahrzehnts und Aufbruchsstimmung macht sich breit. Auch Designer brennen darauf, die anstehende Ära neu zu definieren. Motiviert durch den Neubeginn verbreitet sich das Gefühl, dass alles möglich ist, was sich auch im Grafikdesign bemerkbar machen wird.

Das globale Kreativ-Netzwerk 99designs mit Hauptsitz im australischen Melbourne hat die zehn wichtigsten Design-Trends für 2020 und die kommenden zehn Jahre zusammengestellt, und zwar abgeleitet aus Designprojekten auf der eigenen Plattform.

Zum Beispiel Cyberpunk-Farben: Besonders leuchtende und übersättigte Farbtöne werden mit Cyberpunk assoziiert, einem Science-Fiction-Genre, das in der Regel dunkle, futuristische und mit Neonfarben durchzogene Städte darstellt – wie etwa im Film Blade Runner. In der Praxis erzeugen Cyberpunk-Farbpaletten surreale Erlebnisse für die Betrachter, die sie so nicht im wahren Leben erfahren können.

Ihr unnatürliches Leuchten lässt die Designs freundlich und einladend wirken und dabei schamlos um Aufmerksamkeit buhlen. Im Cyberpunk erzeugen Neonfarben angenehme Farbspritzer als Kontrast zu einem dunklen Stadtbild. Auf die gleiche Weise können Designs, die sich diese Farbschemata zunutze machen, unsere eigene, manchmal trübselige Welt aufheitern.

Ein weiterer Trend sind Graffiti und Street Art, beflügelt durch den generellen Trend in Richtung retro. Beide erinnern an die Punk-Szene der 70er, die neonfarbenen 80er und den Grunge der 90er. 2020 legen diese Jahrzehnte mehr als ein einfaches Comeback hin, indem der damalige Style angepasst an unsere Zeit wieder auflebt – Vergangenheit und Gegenwart gehen dadurch eine Liaison ein.

Da Graffiti – angesichts der Assoziation mit Vandalismus – von Natur aus etwas Provozierendes haben, handelt es sich dabei auch um eine Bewegung von Jubel und Freiheit, des Aufbrechens von Verbindungen und des Aufbegehrens gegen Konventionen.

Dank der Beliebtheit von TV-/Streaming-Serien wie „Black Mirror“ und „The Handmaid’s Tale“ finden Dystopien zunehmen eine Stimme. Dystopie ist das Gegenteil von Utopie – allgemein bezieht sie sich auf fiktive, futuristische Welten, die irgendwo in der Geschichte einen falschen Weg eingeschlagen haben. Aus Sicht des Designs findet Dystopie Ausdruck durch kalte Farbschemata, mechanische Typografie und Bildern, die Technik mit natürlicher Materie verschmelzen.

Obwohl das Genre größtenteils eine gescheiterte Zukunft darstellt, sind die Dinge nicht immer so hoffnungslos, wie sie scheinen: Dystopien nehmen häufig die Form eines abschreckenden Beispiels an und erinnern uns daran, aufmerksam und wachsam zu sein. Bisher zeigt sich dieser Trend hauptsächlich in illustrativen Medien wie Albumcovern und T-Shirts – wirkungsvolle Instrumente, um die Betrachter dazu zu bringen, innezuhalten und einen genaueren Blick auf die Welt um sie herum zu werfen.

Beispiele für diese und die weiteren Top-Grafikdesign-Trends für 2020 in der folgenden Infografik:

Quelle: 99designs

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