Cyber-Kriminalität kostet deutsche Unternehmen im Schnitt 13 Millionen Dollar pro Jahr

Bezogen auf die letzten fünf Jahre haben sich die Ausgaben bezogen auf Cyber-Angriffe in Deutschland gar fast verdoppelt.

Die Bedrohungslage durch Cyber-Angriffe verschärft sich weltweit. Das wiederum führt dazu, dass Unternehmen mehr Geld denn je ausgeben, um sich mit den Kosten und Folgen immer komplexerer Angriffe auseinanderzusetzen.

Dies ist der zentrale Befund der neunten „Cost of Cybercrime“-Studie, welche die Unternehmensberatung Accenture gemeinsam mit dem Ponemon Institute in 11 Ländern und 16 Branchen durchgeführt und heute veröffentlicht hat.

In Deutschland wurden im Rahmen der Untersuchung 289 Führungskräfte aus 40 Unternehmen befragt. Bei den deutschen Firmen stiegen die durchschnittlichen Kosten im Zusammenhang mit Cyber-Angriffen im vergangenen Jahr um 18 Prozent gegenüber 2017 auf rund 13 Millionen Dollar. Bezogen auf die letzten fünf Jahre haben sich die Ausgaben gar fast verdoppelt (plus 40 Prozent).

Auf Personen ausgerichtete Angriffsarten wie gezielte Ransomware (+4 Prozent) und schädliche Unternehmens-Insider (+3 Prozent) weisen hierzulande die höchsten Zuwachsraten auf. Außerdem nehmen Attacken durch Malware (+3 Prozent) und Denial-of-Service (+3 Prozent) zu.

Auch die Kosten, die den Unternehmen für einzelne Vorfälle entstehen, steigen: Attacken durch böswillige Insider sind die teuersten Angriffsarten. Die Kosten hierfür lagen 2018 in Deutschland bei rund 231.269 Dollar. Das ist ein Anstieg von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Am stärksten stiegen jedoch die Kosten für Ransomware-Attacken. Hier haben sich die Kosten mit einem Zuwachs von 92 Prozent auf 74.400 US-Dollar nahezu verdoppelt, da es mittlerweile deutlich länger dauert diese Angriffsart zu bewältigen (+26 Prozent in 2018).

Weitere wichtige Ergebnisse:

  • 2018 verzeichneten die im Rahmen der Studie befragten Unternehmen weltweit im Durchschnitt je 145 Cyber-Angriffe, die zur Infiltration ihrer Unternehmensnetzwerke und -systeme führten. Das sind elf Prozent mehr als 2017 und 67 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Auffällig: In Deutschland verzeichneten die Studienteilnehmer durchschnittlich 81 Attacken, was einem Rückgang von fünf Prozent gegenüber dem Jahr davor entspricht.
  • Die wirtschaftlichen Folgen sind trotzdem kostspielig: Der Verlust von Informationen gehört für deutsche Unternehmen zu den teuersten Folgen von Cyber-Attacken (6 Millionen Dollar), gefolgt von Kosten, die durch Betriebsstörungen entstehen (4,8 Millionen Dollar).
  • Im Branchenvergleich verursacht Cyber-Kriminalität bei Banken und Energieversorgern in Deutschland die höchsten Kosten. In Banken sind die Kosten von 16,55 Millionen Dollar im Jahr 2017 auf 18,37 Millionen Dollar im vergangenen Jahr gestiegen; bei Energieversorgern von 15,11 Millionen Dollar auf 17,84 Millionen Dollar.

Die wichtigsten Zahlen & Frakten der neunten „Cost of Cybercrime“-Studie in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Accenture

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