IT-Sicherheit: Zahlungsbereitschaft bei Ransomware-Angriffen mehr als versechsfacht

Die Angriffe mit Erpresser-Software sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken, zugleich ist die Zahlungsbereitschaft bei Unternehmen deutlich gestiegen.

In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Bedrohung mit Erpresser-Software, Neudeutsch Ransomware genannt, zu einem der wichtigsten Bedrohungsszenarien für viele Unternehmen entwickelt – mit entsprechenden Wachstumsraten.

Der kalifornische Anbieter von Netzwerk-Lösungen Barracuda Networks hat kürzlich in einer Studie untersucht, wie speziell die Unternehmen in Europa mit Ransomware umgehen. „Kroker’s Look @ IT“ veröffentlicht die Ergebnisse heute exklusiv vorab.

Wichtigster Befund: Die Angriffe mit Ransomware sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken, zugleich ist die Zahlungsbereitschaft bei Unternehmen bei erfolgreichen Attacken mit Erpressersoftware deutlich gestiegen.

Demnach sind in diesem Jahr drei von zehn europäische Unternehmen Opfer eines Ransomware-Angriffs geworden. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als fast jeder Zweite dies beklagte (48 Prozent).

In gleichem Maße schätzen die Unternehmen ihre Bedrohungslage heute geringer ein: Zwar hält die überwältigende Mehrheit von 84 Prozent Ransomware für eine Bedrohung der IT-Sicherheit – vor Jahresfrist lag der Wert mit 91 Prozent aber noch deutlich höher.

Jedoch zeigt sich ein starker Anstieg bei der Bereitschaft von Unternehmen, Lösegeld bei digitaler Erpressung zu bezahlen: Während 2017 gerade einmal drei Prozent der betroffenen Organisationen ihre verschlüsselten Daten von Cyberkriminellen freikauften, stieg die Bereitschaft zur Lösegeldzahlung in diesem Jahr auf 19 Prozent an – damit hat sich dieser Wert in nur einem Jahr mehr als versechsfacht.

Ein möglicher Grund hierfür könnte eine sinkende Hemmschwelle bei Unternehmen sein, Daten freizukaufen, wenn sie dies bereits in der Vergangenheit getan haben; ebenso wie ein gestiegenes Bewusstsein für die negativen Folgen eines Datenverlusts.

Fast drei Viertel der Ransomware-Angriffe erfolgten 2018 per E-Mail (74 Prozent). Damit stieg diese Angriffsmethode als Hauptbedrohungsvektor gegenüber 2017 noch einmal leicht an (70 Prozent).

Weitere Ergebnisse der Umfrage von Barracuda Networks in der folgenden Infografik:

Quelle: Barracuda Networks

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