Von Gold über Paypal bis Bitcoin & Ethereum: Die Disruptionen im Zahlungsverkehr

Ob Western Union, AmEx oder Paypal – neue Innovationen im Zahlungsverkehr führten stets zu einfacheren Transaktionen und höherer Geschwindigkeit.

Die Disruptionen im Zahlungsverkehr hat nicht erst im Online-Zeitalter begonnen. Bereits die Einführung von Papiergeld ab dem Jahr 800 nach Christus stellt eine erste wichtige Innovation dar, weil es eine Abkehr vom bis dahin herrschenden Prinzip darstellte, dass die Gold- oder Silbermünze dem Gegenwert des Geldes entspricht.

Anders ausgedrückt: Papiergeld stellt so etwas eine gesellschaftliche Verabredung dar, die letztendlich nur auf Glauben und Hoffen basiert. So ist Geld im Prinzip nichts weiter als bedrucktes Papier, dem eine Bedeutung verliehen wird. Aber die Abkehr vom Gegenwertsprinzip hat den Zahlungsverkehr deutlich vereinfacht.

Ähnlich sieht es mit allen späteren Disruptionen aus – sie führten stets zu einfacheren Transaktionen, höherer Geschwindigkeit: So hat beispielsweise die bis dahin als Betreiber eines Telegrafen-Netzwerks aktive Western Union im Jahr 1872 erstmals Geldtransfers über das eigene Netzwerk ermöglicht – und dadurch Bargeldzahlungen rund um den Globus deutlich vereinfacht.

Die erste Kreditkarte startete im Jahr 1950: Der – Nomen est Omen – Diner’s Club ermöglichte zunächst die Zahlung per Karte in 27 angeschlossenen Restaurants in New York. Eine der ersten allgemein einsetzbaren Kreditkarte brachte schließlich 1958 American Express auf den Markt.

Noch einmal deutlich beschleunigt hat sich die Innovationsgeschwindigkeit dann freilich vor allem in der Online-Ära vom Jahr 1994 an – insbesondere dank der Paypal-Mafia um die Investoren und Gründer Elon Musk, Peter Thiel und Reid Hoffman: Sie brachten den Zahlungsdienst Papyal im Jahr 2002 an den Start – er funktioniert im Prinzip wie Western Union, nur dass die Transaktion via E-Mail über das Internet läuft.

Heute ist Paypal mit großem Abstand der weltgrößte Online-Zahlungsdienst – und an der Börse aktuell mit rund 80 Milliarden Dollar bewertet. Die nächsten Disruptionsschritte kommen von den mehr auf das B2B-Segment ausgerichteten Internet-Zahlungsdienstleistern Square und Stripe, beide gegründet im Jahr 2010.

Und der jüngste Hype beim Zahlungsverkehr sind Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum: Die nach Marktwert größte Digitalwährung Bitcoin geriet nach einer gigantischen Kursexplosion zuletzt allerdings in einen Abwärtsstrudel. Dafür überstieg Rivale Ethereum erst vor Wochenfrist die 1000-Dollar-Marke. Der Ausgang jenes an eine Spekulationsblase erinnernden Rennens ist einstweilen nicht vorhersagbar.

Eine schöne Übersicht über die gesamte Geschichte der Disruptionen im Zahlungsverkehr hat der kanadische Mobile-Payment-Anbieter Glance Technologies in der folgenden Infografik zusammengetragen:

Quelle: Glance/Visualistan

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