Krokers RAM: Die digitale Überforderung ist kein Mythos – und sie nimmt zu

Mein Rant am Morgen: Die digitale Transformation sorgt für abgehängte und überforderte Menschen. Diese müssen die  Unternehmen besser mitnehmen.

Ich will hier gar nicht groß auf die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Päsidenten eingehen. Nur soviel: Auch jener Paukenschlag beweist, was sich quer durch verschiedene gesellschaftliche Bereiche zieht: Die Überforderung von Teilen der Bevölkerung, ja gar das Abgehängtsein ganzer Gruppen, ist zuletzt deutlich gewachsen.

Als langjähriger Beobachter der IT-Industrie muss ich konstatieren: Die Branche ist – gemeinsam mit übergeordneten Langfristtrends wie etwa der digitalen Transformation – ein wichtiger Treiber jener Überforderung.

Denn auf der einen Seite existiert eine gut ausgebildete, flexible und super-effiziente Informationselite, die neue Technologien quasi spielerisch ins Arbeitsleben integriert, nebenbei einen lustigen Tweet absetzt, und nach Facebook noch Zeit für eine Story im mega-gehypten Messenger Snapchat hat.

Soweit, so elitär. Dem steht nämlich eine nicht geringe Schar von Menschen gegenüber, die von der wachsenden Beschleunigung durch IT zurückgelassen werden: Fast jeder zweite deutsche Büroangestellte fühlt sich vom Multitasking überfordert, wie ich erst gestern hier im Blog berichtet habe. Mehr noch: Ein Viertel der Befragten in Deutschland findet, dass die Arbeitsbelastung im Vergleich zu Vorjahr „signifikant zugenommen“ habe.

Der eine Beschäftigte hadert mit dem Bearbeiten von vielen Dingen gleichzeitig. Der andere möchte eben nicht auch noch abends in der Freizeit E-Mails vom Arbeitgeber beantworten müssen – auch wenn der Zeitgeist der „always-online“- und „Arbeit-und-Privatleben-verschmelzen“-Fraktion das kaum verstehen mag.

Anders ausgedrückt: Für einen nicht unbeträchtlichen Teil der User ist die digitale Überforderung kein Mythos – und sie nimmt zu. Diese Menschen gilt es mitzunehmen, soll die aktuell in vielen Unternehmen erst noch am Anfang stehende digitale Transformation dereinst gelingen.

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