SharePoint-Nutzung in Deutschland: Intranet Top, Cloud Flop – und 50 Prozent Shelfware

Vor allem der Usability des Microsoft-Tools geben die Anwender schlechte Noten. Die Hälfte der lizenzierten Mitarbeiter nutzt SharePoint überhaupt nicht.

Die Software SharePoint aus dem Hause Microsoft ist in vielen Unternehmen populär – arbeitet als klassisches B2B-Tool im Gegensatz etwa zum Windows-Betriebssystem oder Office-Büropaket eher im Verborgenen.

Eine kürzlich von der Stuttgarter Hochschule der Medien veröffentlichte Studie zeigt nun erstmals, wie genau die Unternehmen in Deutschland SharePoint nutzen, welche Dinge gut funktionieren – und welche eher nicht.

Intranet Top, Cloud Flop – lautet der zentrale Studienbefund prägnant zusammengefasst: So nutzen fast neun von zehn der befragten Unternehmen SharePoint für das firmen-interne Mitarbeiterportal (88 Prozent), weitere 85 Prozent verwalten darüber Dokumente und Daten – also Kernfunktionen der Social Collaboration im Intranet.

Mit zwei Dritteln der Unternehmen setzt die Mehrheit SharePoint als On-Premise-Lösung im eigenen Rechenzentrum ein (65 Prozent). Mehr noch: Entgegen der propagierten „Cloud-First“-Strategie aus dem Hause Microsoft plant gut die Hälfte der deutschen Anwender vorerst nicht, in die Cloud zu investieren (53 Prozent).

Schlechte Noten geben die Anwender vor allem der Nutzbarkeit des Tools: Immerhin vier von zehn Befragten sind mit der Usability von SharePoint unzufrieden. Unter anderem deshalb ist SharePoint oftmals nur Shelfware („Regalware“ – also ungenutzte Software): Satte 50 Prozent der lizenzierten Mitarbeiter nutzen das Produkt nicht.

Weitere Ergebnisse aus der Befragung bei über 300 Entscheidern aus mittleren und großen Anwenderunternehmen in Deutschland in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Hochschule der Medien

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Alle Kommentare [1]

  1. Hier die Kostenrechnung gegenüber modernen, digitalen Arbeitsplatzlösungen:

    Dies wurde zu teuer bezahlt:
    1. 50% Lizenkosten (siehe Artikel) – bei Cloud wird abonniert wie es genutzt wird
    2. Implementierungskosten – System Integratoren, Instandhaltung
    3. Büromitarbeiter die Zeit verlieren durch
    -nicht-intuitive Benutzeroberflächen
    -Synchronisierungsfehler (z.B. 1 Stunde Budget Update geht beim Hochladen verloren)
    -nicht zur Verfügung stehen der Lösung
    -manipulation von Files (Reduzierung der Grösse) welche mit externen Geschäftspartnern ausgetauscht werden.

    In einer gut gehenden Wirtschaft leistet man sich das. Wie sieht es aus, wenn Budgets knapp werden?