Studie: Je jünger die Nutzer, desto wichtiger sind Online & Social Media als News-Quelle

Die Verschiebung beim Newskonsum hin zu Social und Mobile hält an – was auch die Herausforderungen bei der Monetarisierung weiter steigert.

Das Reuters Institute for the Study of Journalism an der University of Oxford hat in der vergangenen Woche seinen Digital News Report für das Jahr 2016 vorgelegt – die fünfte entsprechende Studie über die Medien-Nutzung von 50.000 Menschen in 26 Ländern.

Wichtigster Befund: Die Hälfte aller Befragten bezieht Nachrichten inzwischen über soziale Netzwerke (51 Prozent) – für jeden Zehnten ist dies gar die wichtigste Quelle. Dabei offenbart die Studie wichtige Unterschiede bei den News-Quellen in Abhängigkeit vom Alter der Konsumenten:

Quelle: Reuters Institute

Die Faustregel lautet: Je jünger ein Nutzer, desto stärker bezieht er Nachrichten über Online-Medien und Social Media. Und je älter ein Nutzer, desto wichtiger wird das klassische Fernsehen als News-Quelle. Auffällig zudem: Für 18- bis 24-Jährige sind soziale Netzwerke sogar bereits wichtiger als TV.

Quer über alle betrachteten Länder ist Facebook mit einem Anteil von 44 Prozent die mit Abstand wichtigste Nachrichtenquelle, gefolgt von YouTube. Twitter folgt mit schlappen 10 Prozent erst auf Rang drei. Dabei ist die Nutzung in Asien signifikant anders:

Quelle: Reuters Institute

Die Reuters-Zahlen decken sich übrigens mit einer vergleichbaren Studie des Pew Research Centers zum Nachrichtenbezug in den USA. Dort nutzen sogar 6 von 10 Amerikanern Social Media für News, und ebenfalls 44 Prozent Facebook.

Zudem setzt Mobile auch im News-Sektor seinen Siegeszug fort: Mehr als die Hälfte der Befragten in allen Ländern nutzt das Smartphone, um Nachrichten zu lesen (53 Prozent). In ausgewählten Staaten wie Schweden oder Südkorea nähert sich der Anteil bereits der zwei-Drittel-Marke.

Quelle: Reuters Institute

Die Reuters-Studie unterstreicht einmal mehr die seit längerem zu verzeichnende Verschiebung hin zu Social und Mobile – was die bereits vorhandenen Herausforderungen für die Verlage bei der Monetarisierung durch Online- & Mobile-Anzeigen weiter steigert.

Den kompletten Report gibt’s hier bei Slideshare oder hier zum Herunterladen als PDF.

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Alle Kommentare [1]

  1. Schöne Studie. Die jungen lassen sich am besten durch Facebook, WhatsApp, Twitter oder Youtube erreichen. Für uns älteren wird es aber nicht leichter, sich mit solchen Dingen auseinander zusetzen. Gerade Menschen ab 40+, die in im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit tätig sind, ist dies keine leichte Aufgabe.