Deutsche Firmen können für 60 Prozent ihrer Cloud-Daten kein Sicherheitsrisiko abschätzen

Laut einer Studie wissen sieben von zehn IT-Verantwortlichen in Deutschland nicht genau, wo genau sensible Daten überhaupt gespeichert sind.

Cloud Computing und Datensicherheit – seit langem für viele Unternehmen das größte Problemfeld. Das beweist einmal mehr eine Studie, die der Marktforscher Ponemon Institute im Auftrag des US-Anbieters von Intergrationssoftware Informatica kürzlich durchgeführt hat.

Wichtigstes Ergebnis der Befragung: Deutsche Unternehmen können bei deutlich mehr als der Hälfte ihrer in der Cloud gespeicherten Daten nicht abschätzen, wie hoch das Sicherheitsrisiko ist (59 Prozent). Bei den intern gespeicherten, also on premise gehaltenen Daten gilt dies nur für 28 Prozent.

Insgesamt zeigt die Studie deutlich, dass Unternehmen oftmals daran scheitern, sensible oder vertrauliche Informationen überhaupt zu identifizieren. So verfügt gerade einmal gut ein Viertel der Unternehmen in Deutschland über einen klar definierten Prozess, um sensible oder vertrauliche Cloud-Daten zu entdecken und zu klassifizieren (27 Prozent). Für Daten, die im Unternehmen gespeichert sind, nutzt immerhin die Hälfte der Unternehmen einen solchen Prozess (49 Prozent).

Noch beunruhigender: Viele Unternehmen wissen nicht einmal, wo genau ihre sensiblen oder vertraulichen Daten gespeichert sind. Immerhin führt dies bei 7 von 10 IT-Sicherheits-Experten zu Sorgenfalten auf der Stirn (72 Prozent). Für die Studie hat Ponemon 169 IT-Verantwortliche in deutschen Unternehmen befragt.

Das Problem: Weiß eine Organisation nicht, welche sensiblen Daten im Unternehmen gespeichert sind, wird sie wahrscheinlich auch nicht verstehen, welche Daten für Plattform- und Anwendungsservices in die Cloud gewandert sind. Der Studie zufolge gelten 36 Prozent der sensiblen oder vertraulichen Daten in der Cloud als einem Risiko ausgesetzt.

Weitere wichtige Zahlen aus der Studie von Informatica gibt’s in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Informatica/Ponemon

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Alle Kommentare [1]

  1. Zusätzlich zu dem „Wo sind sensible Daten gespeichert“ sollte man sich auch die Frage stellen „Wie sind die Daten gesichert und verschlüsselt“. Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn schon einige unsägliche Dinge erleben dürfen. Stichwort im Klartext gespeicherte Passwörter mit Namen und weiteren Informationen. Sehr oft bei großen Unternehmen, die sich gern noch als „Mittelständische“ bezeichnen und eher DAX Niveaul haben.

    IT Sicherheit wird oft auch in Vorständen, Lenkungskreisen und in Fachabteilungen als Weltuntergangsphantasien abgetan.