6 von 10 Amerikanern beziehen Nachrichten via Social Media; 44 Prozent von Facebook

Gemessen an der Gesamtbevölkerung liest fast jeder zweite US-Erwachsene News bei Facebook, bei Twitter ist es gerade mal jeder Zehnte.

Der amerikanische Think-Tank Pew Research Center hat Ende der vergangenen Woche eine Studie zum Bezug von Nachrichten via Social Media veröffentlicht. Die Zahlen spiegeln zwar nur die US-Nutzung wider, sie geben aber zugleich ein wichtiges Indiz davon, was auch hierzulande in der Zukunft zu erwarten ist.

Quelle: Pew Research Center

Demnach geben mittlerweile mehr als sechs von 10 erwachsenen Amerikanern an, in den sozialen Netzwerken Nachrichten zu beziehen (62 Prozent); immerhin knapp jeder fünfte sogar häufig (18 Prozent). Zum Vergleich: Im Jahr 2012 lag die Gesamtrate erst bei 49 Prozent.

Spannend auch, welche Rolle der News-Bezug auf den verschiedenen sozialen Plattformen spielt: Das praktisch nur in den USA erfolgreiche Reddit liegt mit 70 Prozent an der Spitze. Aber auch zwei Drittel aller Facebook-Nutzer erhalten dort ebenfalls ihre News; bei Twitter sind es 59 Prozent der User. Alle anderen sozialen Netzwerke wie Tumblr oder LinkedIn rangieren bei deutlich weniger als der Hälfte jener Werte:

Quelle: Pew Research Center

Anders ausgedrückt: Obwohl viele Medien-Schaffende – mich eingeschlossen – den Kurznachrichtendienst Twitter für den Austausch von Nachrichten bevorzugen, bleibt die Mehrzahl der Nutzer dort, wo sie sich ohnehin am meisten aufhält – in dem weltgrößten Netzwerk Facebook.

Dies wird noch deutlicher, betrachtet man die Reichweite bezogen auf die Gesamtbevölkerung: So nutzen Facebook insgesamt 67 Prozent aller erwachsenen Amerikaner. Der zwei Drittel-Anteil der dortigen Nachrichten-Leser entspricht also 44 Prozent aller US-Erwachsenen:

Quelle: Pew Research Center

Hier liegt Twitter mit einer Nachrichten-Reichweite von knapp jedem zehnten Amerikaner (9 Prozent) weit abgeschlagen. Wenig verwunderlich also, dass die von Mark Zuckerberg im vergangenen Jahr gestartete Initiative „Facebook Instant Articles“ mit direkt in der Plattform veröffentlichten Artikeln bei immer mehr Medienhäusern auf Zuspruch stößt.

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