Windows 8 – auf dem Weg zum neuen Vista

Gut ein Jahr nach dem Erscheinen hat das neueste Microsoft-Betriebssystem immer noch nicht die Schwelle von zehn Prozent erreicht. Mehr noch: Im November ist der Abstand zu Vorgänger Windows 7 sogar wieder gestiegen.

Die schlechten Nachrichten für Microsoft über Windows 8 halten an: Im Oktober 2012 – also vor mehr als einem Jahr – ist der Nachfolger des populären Betriebssystems Windows 7 auf den Markt gekommen. Doch bis heute ist Windows 8 nicht richtig in die Gänge gekommen, wie auch schon mehrfach hier im Blog behandelt.

Der Trend wird untermauert durch die neuesten Zahlen des US-Marktforschers NetApplications. Das Hamburger Datenportal Statista hat in einem Anfang der Woche veröffentlichten Chart die Marktanteile von Windows 7 und Windows 8 ab dem jeweiligen Erscheinungsmonat übereinander gelegt.

Der Unterschied ist frappierend: Windows 7 kam schon sechs Monate nach dem Marktstart im Oktober 2009 auf zehn Prozent – einen Wert, den Windows 8 bis heute nicht erreicht hat:

Quelle: Statista

Damit nicht genug: Das amerikanische High-Tech-Portal „The Next Web“ hat aus den November-Zahlen von Net Applications folgenden Befund herausgearbeitet: Windows 8 sowie das Mitte dieses Jahres nachgelegte Update Windows 8.1 kommen demnach zusammen auf 9,3 Prozent – ein Plus von 0,05 Prozent gegenüber Oktober.

Der inzwischen vier Jahre alte Vorgänger Windows 7 hat im gleichen Zeitraum dagegen um 0,22 Prozent auf nunmehr 46,64 Prozent zugelegt. Mit anderen Worten: Der Abstand zwischen Alt- und Neusystem ist jüngst sogar noch gestiegen – ein Umstand, der an den gefloppten Vorvorgänger erinnert.

Damit scheint es quasi amtlich: Windows 8 – auf dem Weg zum neuen Vista.



Quelle: NextApplications/The Next Web

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Alle Kommentare [11]

  1. Natürlich ist der Abstand zu Windows 7 gestiegen, weil viele Firmen nun wegen des EOL von Windows XP gezwungener Maßen auf Windows 7 umstellen. Gleichzeitig dürfte sich aber der Abstand von WIndows 8 zu Windows XP verringert haben.

  2. Der Abstand wird sicher noch größer, wenn der Support für XP ausläuft. Wer kann wechselt dann zu WIN7, denn diese völlig unpraktische Badezimmeroptik, mit der man nicht arbeiten kann, will niemand haben.

  3. Vergangene Woche war ich mit einigen andern GmbH-Geschäftsführern bei einer Microsoft-Veranstaltung (die jeder kostenlos besuchen kann – https://www.microsoft-on-tour.de) für kleine und mittelständische Unternehmen, auf der ich ganz ähnliche Stimmen hörte wie die, um die es bei diesen Berichten immer wieder geht: um die Zögerlichen, die Altzufriedenen, die Late Adopters. Die da sagen: Es funktioniert doch schließlich alles noch, was will man mehr. Ganz selbstkritisch, ich nehme mich da nicht aus.

    Um so erstaunter war ich über das, was mir dort gezeigt wurde. Natürlich, die Kacheloptik ist nicht Jedermanns Liebling, aber seit Windows 8.1 kann man sie getrost ignorieren (was man nicht tun wird, aber technisch gesehen funktioniert es). Wer nun sagt, dann könne man ja gleich bei Windows 7 bleiben oder von XP aus darauf updaten, verkennt die Natur der neuzeitlichen IT. Rechner stehen eben nicht mehr irgendwo herum und tun ihren Dienst. Sie sind vernetzt, sie verteilen Aufgaben, sie beziehen Ressourcen. Sie verteilen Informationen an andere Formfaktoren: Tablets, Smart-TVs, Smartphones und Konsorten.

    Das antiquierte Denken, ein Netzwerkkabel im Rechner vernetze doch den Rechner, und damit sei es gut, kommt sicherlich jedem Leser lächerlich vor. Wenn wir uns aber einmal an die Nase fassen, dann ist das doch der Kern dessen, wie wir wirklich ticken, wenn wir uns gegen Innovationen aussprechen.

    Die Gefahr liegt heute mehr denn je darin, dass die Schere zwischen Erfolg und Misserfolg immer mehr auch online entschieden wird. Heute mag der Effekt noch nicht existenzvernichtend sein, doch er steigt zusehends an. Wo die Reise hingeht, ist klar, und wer von außen zuschaut und winkt, der steht am Ende alleine da.

    Im Grunde macht es mehr Sinn, auf der Gewinnerseite dabei zu sein. Erklären können hat mir nämlich noch niemand, warum Windows 7 besser sein soll als Windows 8. Das Gegenteil zu vermitteln ist hingegen – siehe Hinweis auf diese Microsoft-veranstaltung am Anfang – beeindruckend einfach. Wenn man sich einmal darauf einlässt. Wir haben es nicht bedauert: Bei uns sprudeln gerade die Innovationsideen für unser Unternehmen. Ein wenig sind wir angesteckt.

  4. @ Daniel Schreiner

    Mit Sicherheit ist Windows 8 rein objektiv kein schlechteres Betriebssystem als Windows 7, aber es ist unbeliebter. Ich selbst habe mich leider nur kurz mal mit Windows 8 auseinandersetzen können. Mein erster Eindruck war, dass es extrem umständlich geworden ist, mit dem Betriebssystem zu arbeiten. Dies liegt vor allem an dem fehlenden Startmenü. Ich musste mich über Umwege zur Systemsteuerung vorarbeiten. Ein einfacherer Weg war mir in der Zeit leider nicht aufgefallen.
    Ich kann sehr gut verstehen, dass viele Nutzer diesen Umstieg scheuen. Schließlich ist ein extremes Umgewöhnen notwendig, um mit Windows 8 vernünftig arbeiten zu können. Einige vertraute Elemente fehlen, vor allem das Startmenü, sodass hauptsächlich die Nutzer darunter leiden, die keine fundierten PC-Kenntnisse besitzen.
    Eine gute Lösung wäre eine freie Konfiguration der Oberfläche, bei der frei eingestellt werden kann, ob die Kacheloberfläche der Startbildschirm sein soll oder der bekannte Desktop, ob der Startbutton eingeblendet werden soll und ob dieser das Startmenü oder die Kacheloberfläche öffnet.

  5. Man installiere die Freeware Classic Shell und Windows 8 sieht aus und funktioniert wie Windows 7. Ohne Umdenken oder umlernen. Beim Hochfahren kommt sofort der Desktop und kein Kachel-Mist.

  6. Das Problem ist ja nicht Windows 8.1. So hätte Windows 8 von Anfang an sein müssen, dann wäre die öffentliche Wahrnehmung wahrscheinlich anders gelaufen.
    @Daniel Schreiner: Vielleicht mag das für eure Firma zu treffen. Und mich Sicherheit auch für viele andere Unternehmen. Wenn man sich aber viel High Volume-Kunden ansieht, dann sind das Arbeitsplätze, die an einem Schreibtisch stattfinden. Für die ergibt sich einfach kein Sinn ein Betriebssystem zu nutzen, das für Touch (teil-)optimiert wurde. Weder werden Betriebstäte hierzulande einer touchbedienung aufgeschlossen sein wenn es bedeutet, dass die Mitarbeiter mit ausgestreckten Armen arbeiten müssen, noch werden sie einverstanden sein, dass die Mitarbeiter ihre Arbeit schon in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit beginnen.
    Was ich damit sagen will ist, dass es eine riesige Anzahl an Installationen ist, die von dem neuen Hype (nämlich zu jeder Zeit per Touch irgendwelche elektronischen Geräte bedienen soll) überhaupt nicht profitiert. Es gibt schlicht einfach keinen Usecase für dafür. Und darum werden diese Unternehmen nicht upgraden.
    Es gibt noch weitere Aspekte: Nähmen wir einmal an ein Unternehmen gibt großflächig nun Tablets heraus statt Computerarbeitsplätze. Was ist mit dem Schwund? Wie wird der Mitarbeiter gestellt, wenn er das Gerät verliert, es herunterfällt, es gestohlen wird? Wie sind die Daten geschützt? Wer kommt für den Verlust auf? Das sind keine Peanuts wenn man Betriebsvereinbarungen schließen muss und mach über 5.000 Surface-Tablets spricht. Und da stellt sich dann für das Unternehmen wieder die Frage: Wofür?
    Microsoft hat zudem den Fehler gemacht, nicht einfach Metro an Windows 7 anzuflanschen, sondern auch die Benutzerexperience von denjenigen zu „optimieren“, die von dem ganzen Metrozeugs nichts halten. Genau genommen hat Microsoft alles falsch gemacht, was man bei dem Launch dieses Produkts falsch machen hätte können. Das geht bis hin zu einer Windows 8/Surface Werbung, die zwar bunt ist und nett anzuschauen, die einem aber nichts darüber sagt warum man ein solches Produkt nun kaufen sollte.
    Und dieses Warum stellt sich auch in zusätzlicher Hinsicht, da man überhaupt nicht weiß ob Microsoft mit Windows 9 an dem eingeschlagenen Weg festhalten wird. Die Verkaufszahlen betreffend, steht dahinter ein riesengroßes Fragezeichen. Kein ernst zu nehmendes Unternehmen wird aber einen toten Gaul reiten. Also wird man weiterhin abwarten.
    Und daraus ergibt sich ein riesengroßes Problem für Microsoft. Surface floppt, Windows 8 floppt, beides im Zusammenhang bemerkenswert, da Windows 8 ja für Touch optimiert wurde.
    Bestehende Kunden sind genervt und verärgert weil sie in Windows 8 keinen Mehrwert sehen sondern nur Mehraufwand. Und so ergibt sich eine Abwärtsspirale von der mich interessieren würde wie Microsoft sie durchbrechen will.

  7. Die letzte Grafik zeigt laut Überschrift: „Wordwide OS market share: November 2013“. Was wurde hier genau ermittelt? Die ganzen Androiden/IOS scheinen in die Statistik nicht mit integriert? Stellt die Grafik also was anderes dar als behauptet?

  8. Ich schließe mich der Meinung von Maruk 100% an. Werbefilmchen wo kleine Kinder auf einem Tablet etwas mahlen oder permanent bunte Powerpoint Slides erstellt werden, decken halt nur zu einem geringen Teil die wirkliche Arbeitswelt im Büro ab. MS glaubt wohl selber nicht daran, dass man Windows 8 ernsthaft im Büro-Alltag integrieren kann.

    @Daniel Schreiner
    Sorry, aber ich weiß nicht wo bei einer Sekretärin die Innovationen sprühen sollen, wenn Sie kachelnd nach ihren Programmen und Dokumenten suchen muss? Und selbst wenn ich einen 22“ Touchmonitor hätte, der muss für eine bestimmte Ergonomie so weit von mir entfernt stehen, das ich mit meinem Arm gar nicht zum touchen an ihn rankomme. Und große Excel-Dokumente auf einem Tablet bearbeiten macht auf Dauer auch keinen Sinn.

    Wie hier schon angesprochen, ein Windows 7 mit aufgesetzter Tablet-Oberfläche wäre die ideale Lösung gewesen, anstatt allen Windows Nutzern Windows 8 aufs Auge zu drücken. Bis wir an allen Arbeitsplätzen nur noch Tablets und so einsetzen, werden noch einige Jahre vergehen und solange werde auch wir nicht auf Windows 8 wechseln.

    Zum Thema Innovation. Auch in Windows 8, was ja bekanntlich für Tablets optimal sein soll, wachsen im Hintergrund Temp-Ordner an, die auf meinem Tablet inzwischen über 2 GB groß sind. Bekanntlich verfügen Tablets aber meist über eingeschränkte Speicherkapazitäten 🙁 Und löschen darf und kann ich sie nicht aber sie wachsen und wachsen. Jetzt kam die geniale Situation, dass ich eigentlich das Update auf 8.1 ausführen wollte. Ging aber nicht, denn das Update wurde mir mit rund 2.5 GB angezeigt, selbst High-End Spiele haben deutlich kleinere Patches. Auf meinem Tablet waren aber nur noch 2 GB frei und so läuft mein Tablet immer noch auf 8.0. Alternativ hätte ich Bilder und Dokumente löschen bzw. sie auslagern müssen, der Aufwand ist mir zu groß, zumal ich nicht weiß, wie viel Speicher mir nach dem Update noch übrig bleibt. Bin gespannt wann der Temp-Ordner meinen Speicher vollends aufgefressen hat und ich wirklich Sachen löschen muss, ich glaube dann ist der Zeitpunkt für mich gekommen, auf ein Tablet mit Android zu wechseln. Und nein, ich werde meine privaten Fotos nicht in eine Cloud legen, nur um mehr Platz für die MS Temp-Ordner zu schaffen. Das hat nichts mit Innovation zu tun!

  9. Ich habe leider vor 1 Monat bei DELL einen neuen PC mit Windows 8 erworben. Windows 8 ist verbraucherfeindlich und gehört auf den Müll. MicroSoft legt anscheinend keinen Wert auf zufriedene Kunden. Ich werde auf Windows 7 umsteigen. Hierbei macht MicroSoft nur Schwierigkeiten. Wenn ich mir in 4 – 5 Jahren einen neuen PC kaufen muss, wird es ein APPL sein. Ich drücke die Daumen, damit Windows 8 ein Fiasko wird und MicroSoft richtig Geld verliert. So geht man mit Kunden nicht um.

  10. Wir nutzen nun seit gut 6 Monaten Windows 8 (jetzt 8.1) auf 60 Rechnern an unterschiedlichsten Einsatzorten. Tenor aus allen Abteilungen (Verkauf, Außendienst, Lager, Logistik): Optimal.
    Die Mitarbeiter sind schneller an den Programmen, die Kacheln schaffen Übersichtlichkeit und durch Windows 8 hat das System an sich einen bedeutenden Performance-Schub erhalten. Im Außendienst werden Surface Pro 2 eingesetzt und ständig synchronisiert ohne großen Admin-Aufwand, Windows Phone macht den Rest. Alles in allem war es aus Sicht der Geschäftsleitung sowie der Abteilungsleiter ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung: wichtig ist allerdings, dass eine vernünftige Erst-Schulung stattfindet, Standardeinstellungen zu finden ist nicht so trivial wie in den Vorgänger-Versionen. Was spricht aber dagegen die Windows-Taste zu drücken und einfach los zu tippen: „Systemsteuerung“ und los geht’s… „Benachrichtigungseinstellungen“… zack. Schneller, ohne zig Shortcuts zu beherrschen, ist es nicht möglich. Vielleicht sollte Microsoft hier investieren und quasi „Aufklärungsarbeit“ leisten. Viele User „wissen“ leider nicht was Windows 8 noch so alles mitbringt…

  11. Gates ist mit der Maus ganz groß raus gekommen. Ist doch klar wie der denkt: nun kommt touch, das ist die Zukunft, da müssen wir dabei sein. Aber kein Mensch will so ein Hybrid System auf seinem PC haben! Das ist weder Fisch noch Fleisch. Der richtige Weg wäre den User bei der Installation zu fragen: was willst du haben? PC, Laptop, Tablet, oder Handy? MS lässt mir aber keine Wahl und das ist es, was die Leute nicht mögen. Man wird bevormundet und nicht nur mit einer Oberfläche die man so nicht haben will, sondern auch noch mit der Vernetzung in der MS Online Welt, die auch keiner haben will, weil Google einfach besser, oder jedenfalls mehr sexy ist, als Hornbrillen Bill. WINDOOF8 MUSS WEG. Ich hab den Rechner zurückgeschickt und bin wieder auf Win7.