Facebook: Eine Milliarde Nutzer, 60 Prozent mobil per Smartphone

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat einen weiteren Meilenstein verkündet. In einem Interview äußert er sich zudem erstmals zum Niedergang der Aktie – und skizziert seine Pläne im Mobilgeschäft.

Mark Zuckerberg hat es sich nicht nehmen lassen, den Meilenstein höchstpersönlich zu verkünden: Ende der vergangener Woche gibt der Facebook-Gründer in einem knappen Statement bekannt, dass das weltgrößte soziale Netzwerk nunmehr die Schwelle von einer Milliarde aktiver Nutzer überschritten habe.

So dürr die Ankündigung auf den ersten Weg daher kommt, so wichtig ist sie für ihn in Wahrheit: Denn im Gegensatz etwa zu dem Zeitpunkt, als sein Unternehmen erst über eine halbe Milliarde Nutzer verfügte, ist Facebook laut Zuckerberg erst jetzt aus dem Internet-Geschäft nicht mehr wegzudenken: „Nun kann wirklich jeder auf uns als Infrastruktur zurückgreifen. Das ist ein ziemlich großer Schwenk“, so Zuckerberg Ende vergangener Woche in einem Interview mit dem amerikanischen Wirtschaftsmagazin „Businessweek“.

Kein Gegensteuern mit kurzfristigen Maßnahmen

Dort äußert er sich auch erstmals öffentlich zu dem Niedergang der Facebook-Aktie, die seit dem Börsengang Mitte Mai mehr als 40 Prozent an Wert verloren hat. „Die Performance ist natürlich wirklich enttäuschend“, räumt Zuckerberg unumwunden ein. „Zwar könnten wir mit kurzfristigen Maßnahmen gegensteuern, aber wir wollen uns auf langfristige Erfolge konzentrieren.“

Dazu zählt für den Facebook-Gründer auch nicht die Frage, ob und wann das soziale Netzwerk die Zwei-Milliarden-Schwelle erreiche. „Das große Ding ist ganz offensichtlich das Mobilgeschäft“, so Zuckerberg. Schon heute nutzten 600 Millionen Menschen Facebook mobil. Es gebe weltweit fünf Milliarden Handy-Nutzer, so Zuckerberg – und weiter: „Wir wissen bereits heute, dass die Mobilnutzer von Facebook sich dort länger aufhalten.“

Monetarisierung abhängig von Nutzungsdauer

Doch obwohl bereits heute die Mehrheit aller Nutzer auf Facebook per Handy zugreift, haben Zuckerberg & Co. ihr Werbegeschäft noch nicht aufs Mobilsegment übertragen. Die Smartphone-Apps sind bis heute werbefrei – der wichtigste Grund für die anhaltende Skepsis der Börsianer. Wie genau er dieses Manko beheben will, darüber blieb Zuckerberg im Ungefähren – und verriet nur so viel: Die Monetarisierung müsse künftig stärker abhängig sein von der wachsenden Nutzungsdauer. „So wie auch beim Fernsehen.“

Mit jetzt einer Milliarde Nutzer rund acht Jahre nach der Gründung ist Facebook immer noch eines der am schnellsten wachsenden Internetunternehmen aller Zeiten. Laut „Wall Street Journal“ hat das soziale Netzwerk erst im Juli 2010 die Marke von 500 Millionen überschritten – die Verdopplung hat also gerade mal 27 Monate gedauert.

Wäre Facebook ein Staat, hätte es die drittgrößte Bevölkerung nach China und Indien. Vergleicht man stattdessen den Umsatz mit dem Bruttosozialprodukt, rangiert die Zuckerberg-Company auf Platz 156, knapp vor Barbados und Togo. Diese und weitere aktuellen Daten hat die amerikanische Wirtschaftszeitung in einer Infografik zusammengefasst:

Quelle: Wall Street Journal

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Alle Kommentare [1]

  1. Zusammengefasst heißt das doch: Zuckerberg weiß zwar, dass er was tun muss bei mobil, aber eben doch nicht genau – was.