Bitcoins & Co.: Nur noch jedes zweite deutsche Unternehmen hortet digitales Lösegeld

Bei jedem zweiten Unternehmen wurde der Bitcoin-Bestand bereits Ziel von Angriffen – und viele halten sich aus Angst vor einem Währungscrash zurück.

Die Zahl der Unternehmen, die Kryptowährung für den Fall einer erpresserischen Ransomware-Attacke bereithalten, ist in den vergangenen sechs Monaten um fast 20 Prozent zurückgegangen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des amerikanischen Softwareanbieter Citrix, deren Ergebnisse „Kroker’s Look @ IT“ heute exklusiv vorab präsentiert.

Demnach hortet aktuell nur noch die Hälfte der Befragten digitales Lösegeld. Im August 2017 waren es, wie seinerzeit auch hier im Blog berichtet, dagegen noch fast zwei Drittel der Unternehmen (62 Prozent). Die bevorzugte Währung ist nach wie vor Bitcoin (96 Prozent) – der Vorrat ist im Schnitt etwas größer geworden (27 Bitcoins statt 24).

Einer der Gründe für den Rückgang: Der Schatz lockt auch Diebe an. So gab jedes zweite Unternehmen unabhängig von seiner Größe an, dass sein Bitcoin-Bestand bereits Ziel von Angriffen wurde (51 Prozent).

Weitere Gründe für die derzeitige Zurückhaltung: Angst vor einem Währungscrash (38 Prozent), schwankende Preise (37 Prozent) und die Furcht vor Kriminellen (31 Prozent) halten viele der Studienteilnehmer davon ab, aktuell überhaupt digitale Währungen zu horten. Schließlich rief gerade die Preisexplosion der Bitcoin in den vergangenen Monaten Cyber-Diebe auf den Plan und schürte zugleich die Befürchtung, die Blase könnte platzen.

Andererseits konnten mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer dank des Wertzuwachses Gewinne durch den Verkauf von Bitcoins verbuchen (55 Prozent); weitere 39 Prozent planen dies.

Gleichzeitig planen aber viele Unternehmen, ihre Kryptowährung nicht nur als Sicherheitsdepot, sondern auch zu anderen Zwecken einzusetzen: Mehr als jeder Dritte will damit seinen Provider bezahlen (38 Prozent), 37 Prozent Handel betreiben, 29 Prozent ihre Mitarbeiter entlohnen und 28 Prozent benötigen sie, um damit Smart Contracts der Blockchain zu nutzen.

Weitere Ergebnis der repräsentative Umfrage unter 500 IT-Entscheidern in deutschen Unternehmen ab 250 Mitarbeitern in der folgenden Infografik: 

Quelle: Citrix

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