6 von 10 Deutschen fürchten, beim Online-Shopping zum gläsernen Kunden zu werden

Die Meinung der Konsumenten beim E-Commerce ist zwiegespalten: Trotz Datenschutzbedenken rücken viele bei Vorteilen ihre Daten freiwillig heraus.

Technologie ist ein wichtiger Treiber im E-Commerce: So setzen beispielsweise immer mehr Online-Händler auf Personalisierung, Voice Commerce oder Künstliche Intelligenz. Die Idee dahinter: Kunden wünschen sich individuelle und personalisierte Angebote.

Doch dem ist offenbar nicht so – ganz im Gegenteil: Denn tatsächlich gehen die Wünsche der Konsumenten und die Trends des E-Commerce weit auseinander, zumindest hier in Deutschland. Das ist der zentrale Befund einer Studie, die das Berliner Preisvergleichsportal Idealo Anfang der Woche veröffentlicht hat.

Demnach können Online-Shopper auch in der heutigen digitalen Welt immer noch nicht einschätzen, wozu und wie der E-Commerce ihre persönlichen Daten nutzt. Online-Händler können bisher ihren Kunden nicht die Angst nehmen.

Viele Internet-Händler sprechen beispielsweise ihre Kunden mit individualisierten Angeboten an, indem sie diese an die Bestellhistorie der Kunden anpassen. Das soll dem Kunden besseren Service ermöglichen – und für den Händler die Kundenbindung erhöhen. Mehr als jeder zweite Online-Shopper lehnt die Speicherung der hinterlassenen Daten jedoch ab (52 Prozent).

Damit nicht genug: Fast sechs von zehn Deutschen geben an, dass sie Angst davor haben, beim E-Commerce zu einem gläsernen Kunden zu werden (56 Prozent). Sie befürchten, dass Firmen zu viel über sie und ihre Vorlieben wissen.

Wirklich konsequent sind die deutschen Online-Shopper bei ihren Datenschutzbedenken jedoch nicht: Erhalten sie nämlich durch die freiwillige Angabe persönlicher Daten attraktive Vorteile oder Rabatte, geben sie diese Daten wiederum bereitwillig an den Shop heraus (52 Prozent). Anders ausgedrückt: Der deutsche Konsument hat eine gewisse Tendenz zu einer gespaltenen digitalen Persönlichkeit.

Auch hinsichtlich des Einsatzes neuer Technologien sind hiesige Nutzer zurückhaltend: Zwar übernehmen immer häufiger automatisierte Kundenservice-Assistenten, sogenannte Chatbots, die Kommunikation mit dem Kunden – diese sollen bei Aufgaben wie dem Beantworten von Kundenfragen bis hin zur Kundenberatung helfen.

Doch zwei Drittel der deutschen Online-Konsumenten ist die Kommunikation mit Menschen im Kundenservice sehr wichtig (65 Prozent). Und 39 Prozent lehnen die digitalen Assistenten gänzlich ab.

Insgesamt lässt sich anhand der Daten erkennen, dass die Meinung der Konsumenten in Deutschland zwiegespalten ist: Sie lassen sich gern auf etwas Neues ein, allerdings sind die Neuheiten mit Vorsicht zu genießen – siehe die weiteren Ergebnisse in der folgenden Infografik (zum Vergrößern zwei Mal anklicken):

 

Quelle: Idealo

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