Deutsche Unternehmen überschätzen sich bei Datenschutz-Grundverordnung

Bei vielen Unternehmen in Deutschland sind die Vorbereitungen auf die EU-Datenschutzregeln längst nicht so weit, wie sie selber beteuern.

Im Mai 2018 – also bereits in einem dreiviertel Jahr – ist es soweit: Dann tritt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union in Kraft, die Datensicherheit, Speicherung und Governance für alle Unternehmen verbindlich und europaweit einheitlich regelt. Damit schwindet für bisher nachlässige Firmen immer mehr die verbleibende Zeit, um sich noch rechtzeitig auf das Thema einzustellen.

Gerade Unternehmen in Deutschland überschätzen sich und ihre Vorbereitungen auf die DSGVO vielfach noch. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die der amerikanische Softwareanbieter Citrix unter 500 IT-Entscheidern in Unternehmen ab 250 Mitarbeitern durchgeführt hat – und deren Ergebnisse „Kroker’s Look @ IT“ heute exklusiv vorab präsentiert.

Demnach fühlen sich deutsche Unternehmen im größeren Mittelstand und darüber hinaus auf die Datenschutz-Grundverordnung hervorragend vorbereitet: Fast neun von zehn der befragten Unternehmen würden sich in Bezug auf den Umgang mit personenbezogenen Daten laut eigener Angaben schon jetzt regelkonform verhalten (87 Prozent).

Weitere Antworten lassen jedoch darauf schließen, dass die IT-Verantwortlichen noch längst nicht am Ziel sind: Fast ebenso viel Befragte geben etwa an, Kundendaten auf Anfrage schnell löschen zu können (86 Prozent) – aber lediglich ein Drittel hat eine „sehr gute“ Übersicht darüber, wo welche Daten überhaupt gespeichert werden (32 Prozent).

In Bezug auf die technischen Voraussetzungen ist nur etwas mehr als die Hälfte bereit für das Gesetzeswerk zum Schutz von personenbezogenen Daten. Damit nicht genug: Auch in Bezug auf das Rollen- und Rechtemanagement beim internen Filesharing ist mehr als ein Drittel nicht zufrieden mit dem Status Quo im eigenen Unternehmen (38 Prozent).

Auch bei der zentralen Verwaltung von virtuellen digitalen Arbeitsplätzen und beim übergreifenden Monitoring und der Sicherheit von Mobilgeräten und Anwendungen gibt sich nur jeder Zweite ein „gut“ oder „sehr gut“ (je 53 Prozent).

Weitere Ergebnisse über die Lücke zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit in deutschen Unternehmen hinsichtlich den DSGVO-Vorbereitungen in der folgenden Infografik:

Quelle: Citrix

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