E-Commerce: Jeder zweite Deutsche erwartet Anprobe per virtueller Realität in 10 Jahren

Im Ländervergleich gehen die Zukunftsvisionen chinesischer Online-Shopper weit über das hinaus, was deutsche und amerikanische Käufer prognostizieren.

Wie sehr vor allem Amazon den gesamten Handel, und zwar im und außerhalb des Internets, in den vergangenen gut 20 Jahren umgekrempelt hat, habe ich kürzlich hier im Blog näher beleuchtet – und ist auch das zentrale Thema der Titelgeschichte in der aktuellen WiWo (komplette Story als Premium hier).

Die Digitalisierung und der Einzug neuer Technologien wird auch in den kommenden Jahren ein wichtiger Treiber im E-Commerce bleiben. Zum Beispiel mittels Virtual Reality (VR): So könnten Konsumenten die neueste Mode künftig nicht mehr selbst, sondern digital mit einer VR-Brille anprobieren. Oder ein Abbild von sich selber mit den richtigen Maßen und dem gewünschten Outfit in 3D via VR betrachten.

Diese Art des Shopppings ist nicht mehr nur reine Theorie: Mehr als die Hälfte aller Konsumenten (54 Prozent) in Deutschland geht davon aus, dass Anproben per virtueller Realität sind in spätestens zehn Jahren absoluter Standard sind.

In anderen starken E-Commerce-Nationen zeichnet sich ein ähnlicher Trend ab: Bei den Chinesen sind 55 Prozent vom zukünftigen VR-Shopping überzeugt, in den USA immerhin noch 50 Prozent. Dies ist das zentrale Ergebnissen eine aktuelle Befragung von CoreMedia, Anbieter einer Content-Management-Software für Webseiten-Betreiber und Online-Shops aus Hamburg, die „Kroker’s Look @ IT“ exklusiv vorab präsentiert.

Im Vergleich der drei Länder USA, China und Deutschland sticht dabei besonders ein Umstand heraus: Die Zukunftsvisionen chinesischer Online-Shopper gehen weit über das hinaus, was deutsche und amerikanische Käufer prognostizieren.

Neben der VR-Anprobe soll beispielsweise auch der Einkauf im Laden eine virtuelle Realitätsebene bekommen: 28 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass sich Kunden in zehn Jahren mithilfe einer VR-Brille durch ein richtiges Ladengeschäft bewegen können, ohne ihr Haus zu verlassen – also rein virtuell. In den USA glaubt daran ein Drittel (33 Prozent) und in China sogar bereits mehr als die Hälfte aller Befragten (51 Prozent).

Die Umfrage zeigt außerdem, in welchem Kontext sich Verbraucher einen Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im E-Commerce vorstellen können: 24 Prozent der Deutschen und 23 Prozent der US-Amerikaner gehen davon aus, dass gerade die Suchfunktionen mit der Hilfe von KI in Zukunft wesentlich verbessert werden – und dass, obwohl sich diese Technologie laut der Befragten noch in der Entwicklung befindet.

KI wird helfen, dass Verbraucher noch schneller und präziser genau das im Shop finden, was sie brauchen, so die Prognose der Befragten. Die Chinesen sind auch hier wieder wesentlich visionärer: Bereits 43 Prozent sind von einer starken Verbesserung der Suchfunktionen durch KI in naher Zukunft überzeugt.

Dagegen sind die Verbraucher – befragt wurden insgesamt 3.000 Konsumenten in Deutschland, China und den USA – deutlich skeptisch gegenüber Lieferrobotern und 3D-Druckern; siehe die weiteren Ergebnisse in der folgenden Infografik:

Quelle: Coremedia

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