Behörden und Finanzinstitute springen an die Spitze der häufigsten Ziele von Cyberangriffen

Behörden und Finanzinstitute sind 2016 deutlich häufiger als im Jahr davor attackiert worden; der alte Spitzenreiter Einzelhandel fällt auf Rang vier zurück.

Der zum japanischen Telekommunikations-Riesen NTT gehörende IT-Dienstleister Dimension Data hat kürzlich seinen „2017 Global Threat Intelligence Report“ veröffentlicht. Der Bericht basiert auf Daten aus den Netzwerken von 10.000 Kunden auf fünf Kontinenten; ausgewertet wurden dabei 3,5 Billionen Sicherheitsprotokolle sowie 6,2 Milliarden Angriffsversuche.

Wichtigster Befund: Behörden und Finanzinstitute sind 2016 deutlich häufiger als im Jahr davor attackiert worden und springen gemeinsam auf den Spitzenplatz der häufigsten Ziele von Cyberangriffen – wie auch die WannaCry(pt)-Attacke vom Wochenende beweist, der unter anderem die staatseigene Deutsche Bahn traf.

So hat sich der Anteil der Attacken auf staatliche Einrichtungen 2016 mit einem Anstieg auf 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Auch die Angriffe auf den Finanzsektor schnellten dramatisch in die Höhe – von einem Anteil von drei Prozent aller Angriffe im Jahr 2015 auf 14 Prozent im Jahr 2016.

Das produzierende Gewerbe lag mit 13 Prozent auf dem dritten Platz, während der Einzelhandel, der 2015 noch an der Spitze der Cyberangriffsziele stand, mit 11 Prozent auf den vierten Platz abfiel.

Weitere Befunde des Berichts:

  • Fast zwei Drittel aller Cyberangriffe gehen von IP-Adressen in den USA aus (63 Prozent), gefolgt von Großbritannien (vier Prozent) und China (drei Prozent). Die USA ist der weltweit vorherrschende Standort für cloudbasierte Infrastruktur. Aufgrund der Erschwinglichkeit und Stabilität der öffentlichen Cloud greifen Cyberkriminelle häufig auf diese Infrastruktur zur Orchestrierung ihre Angriffe zurück.
  • Das Internet der Dinge (IoT) und Geräte aus dem Bereich der Betriebstechnik sind sowohl mögliche Quelle als auch mögliches Ziel von Angriffen. Betrachtet man die IoT-Angriffe im Jahr 2016, so zeigt sich, dass bei rund zwei Dritteln versucht wurde, ein bestimmtes Gerät zu entdecken, beispielsweise ein Videokameramodell (66 Prozent). Drei Prozent hatten es auf Webserver oder eine andere Art von Server abgesehen und zwei Prozent der Angriffsversuch zielten auf eine Datenbank ab.
  • Die wichtigsten Cyberbedrohungen und -risiken von Unternehmen sind Phishing, Social Engineering und Ransomware, Business E-Mail Compromise (BEC), das Internet der Dinge und DDoS (Distributed-denial-of-Service)-Angriffe sowie Angriffe, die auf Endnutzer abzielen.

Die wichtigsten Zahlen & Fakten hat Dimension Data zudem in der folgenden Infografik zusammengefasst  – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Dimension Data

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