8 von 10 Unternehmen sehen Big Data als Trend – aber Zurückhaltung bei neuen Technologien

Auch Firmen in Deutschland betrachten die wachsenden Datenmengen als wichtige Herausforderung – in neue IT-Lösungen investieren sie aber kaum. 

Nach längerer Zeit mal wieder ein B2B-Thema hier im Blog: Der Drucker- und Content-Management-Anbieter Lexmark hat die Einstellung der hiesigen Unternehmen bezüglich Big Data untersucht.

Wichtigster Befund: Die große Mehrheit der befragten deutschen Firmen betrachtet Big Data als wichtiges Trendthema für die IT. Beim Einsatz neuer Technologien zeigen sie sich jedoch eher zurückhaltend, so das Ergebnis der vom Marktforschungsinstitut TNS Emnid durchgeführten Studie, die die „WirtschaftsWoche“ vorab exklusiv erhalten hat.

Quelle: TNS Emnid

So erkennen insgesamt mehr als acht von zehn Befragten einen deutlichen Trend zur Verarbeitung immer größerer Datenmengen im Unternehmen (66% privat und beruflich + 17% nur beruflich). Insgesamt erwartet die große Mehrheit der 300 an der Studie teilgenommenen Firmen, dass Big Data künftig alle Lebensbereiche betreffen wird.

Die intern verwendeten Technologien zur Speicherung von Daten sind dagegen bis heute weitgehend konventionell. Knapp vier von zehn Unternehmen speichert Dateien intern im Netzwerk. Weitere elf Prozent vertrauen sogar der lokalen Festplatte im Rechner. Unternehmensweite Software-Systeme für das Dokumenten-Management setzen dagegen nur 18 Prozent der befragten Unternehmen ein:

Quelle: TNS Emnid

Mehr noch: Trotz wachsender Beliebtheit im privaten Umfeld sind Cloud-Dienste für die Unternehmen bis heute bestenfalls Nischenlösungen: Nur 16 Prozent der Unternehmen haben zumindest einen Teil ihrer Daten in die Internet-Wolke verlagert; ebenfalls bescheidene fünf Prozent planen dies in der näheren Zukunft.

Umgekehrt spielen bis heute Papierdokumente in vielen Unternehmen noch eine große Rolle: Für 14 Prozent der Befragten ist dies immer noch die wichtigste Form der Datenhaltung; eine deutliche Mehrheit von 57 Prozent nutzt Papier bis heute als Backup für elektronische Daten:

Quelle: TNS Emnid

Auf gut Deutsch: Vom papierlosen Büro kann weiterhin kaum die Rede sein, wie ich kürzlich anlässlich des World Paper Free Day auch hier im Blog detaillierter aufgeführt habe.

Fazit: Zwar sehen auch deutsche Unternehmen die wachsenden Datenmengen in den kommenden Jahren als Herausforderung an. In neue Speicherformen und Management-Software investieren sie bisher jedoch nicht.



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