Wie die SAP-Chefs ihre Mitarbeiter mit einer internen E-Mail antreiben

Die Vorstandschefs Jim Hagemann Snabe und Bill McDermott haben in der vergangenen Woche überzeugende Geschäftszahlen für 2011 vorgelegt. In diesem Jahr wollen sie das Wachstum noch beschleunigen.

Die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr, die SAP am vergangenen Mittwoch vorgelegt hat, waren eine Demonstration der Stärke. Kaum verwunderlich also, dass es der sonst in den USA sitzende Bill McDermott sich nicht nehmen ließ, zur Jahrespressekonferenz des Walldorfer Softwarekonzerns höchstpersönlich nach Frankfurt einzufliegen. McDemott und sein Mitstreiter auf dem SAP-Chefsessel Jim Hagemann Snabe haben in den knapp zwei Jahren ihrer Regentschaft vieles richtig gemacht, wie die Rekordzahlen pünktlich zum 40-jährigen Firmenjubiläum eindrucksvoll beweisen.

Doch McDermott und Snabe geben sich mit dem bisher erreichten noch lange nicht zufrieden – das haben die beiden bei ihrem gemeinsamen Auftritt in Frankfurt deutlich gemacht, das hat die WirtschaftsWoche bereits vorab am vergangenen Samstag gemeldet: Bis 2015 wollen die beiden SAP-Chefs Umsatz wie Gewinn und massiv steigern und in den nächsten sechs Monaten das zugekaufte Softwareunternehmen Sybase in den Gesamtkonzern integrieren.

Quelle: Wall Street Journal

Beides ist eine klare Kampfansage an den amerikanischen Erzrivalen Oracle, so die Kernbotschaft der in der vorigen Ausgabe der WirtschaftsWoche veröffentlichten Geschichte. Die Kampfansage stammt aus einer internen E-Mail an die Mitarbeiter. Bezeichnend dabei ist vor allem der Wortlaut, mit dem die SAP-Bosse ihre Mitarbeiter zu weiteren Höchstleistungen antreiben wollen: „Wenn 2011 unserer Konzentration der Umsetzung unserer Strategie galt und wir bewiesen haben, dass sie die richtige ist, steht 2012 ganz im Zeichen der Beschleunigung“, so beginnen die beiden ihre fast schon Motivationsbrief zu nennenden Ausführungen.

Und weiter: „2011 haben wir uns mutige und ambitionierte Ziele gesetzt. Dadurch ist es uns gelungen, das wiederzuerlangen, was die SAP groß gemacht hat: eine Unternehmenskultur der Höchstleistungen.“ Am Ende der E-Mail machen die beiden unmissverständlich klar, dass sie gewillt sind, das Tempo weiter hochzuhalten – ja gar noch zu steigern: „2012 ist das Jahr, in dem wir richtig Gas geben und der Welt zeigen werden, was die SAP wirklich drauf hat.“ Die komplette E-Mail gibt es als Tumblr-Kopie hier.

 

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Alle Kommentare [2]

  1. Interessanter Artikel, insbesondere das Verlinken des Briefs stellt einen echten Mehrwert dar.

    Jetzt wundere ich mich auch nicht mehr, wieso SAP-Berater so teuer sind, wenn diese eine Marge von 35% anpeilen.