Wie YouTube das Fernsehen abmurkst

Das Video-Portal YouTube macht zumindest in seinem Heimatmarkt USA den TV-Sendern das Leben immer schwerer. Eine Infografik.

Die Online-Video-Site YouTube ist ein Hit – in mehrfacher Hinsicht: Laut der Investmentbank Barclays Capital wird das Portal in diesem Jahr einen Umsatz in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar erzielen. Wie Barclays-Analyst Anthony DiClemente schätzt, sind das 80 Prozent der gesamten weltweiten Umsätze mit Werbung im Umfeld von Video im Web. Mehr noch: Die Summe entspricht ziemlich genau dem Betrag, den der Suchmaschinengigant Google im Oktober 2006 – also vor ziemlich genau fünf Jahren – in Aktien für YouTube auf den Tisch blätterte.

Seitdem hat sich YouTube unabhängig von der Dominanz der Mutter zu einem wahren Giganten im Web entwickelt. In den USA gilt das Portal bereits als Killer des Fernsehens. Heute ist es YouTube, das sich lukrative Partnerschaften mit Filmstudios unter den Nagel reißen kann; erst in der vergangenen Woche verkündete die Google-Tochter etwa einen Video-Deal mit Disney. In Deutschland dürfte der Tod des konventionellen Rundfunks einstweilen noch nicht bevorstehen. Dafür ist die Ausgangslage wegen des mit einem warmen Geldregen in Höhe von 7,5 Milliarden Euro Rundfunkgebühren pro Jahr subventionierten öffentlich-rechtlichen Fernsehens schlicht eine andere als in den USA.

Dennoch macht der Erfolg von YouTube deutlich, wohin die Reise geht. Wie sehr das Portal den TV-Sendern in Amerika das Leben schwer macht, zeigt eine interessante Infografik des US-Softwareanbieters Freemake: Demnach legte die Zahl der Videos, die pro Tag auf YouTube angeschaut werden, allein von 2010 auf dieses Jahr um 50 Prozent auf 3 Milliarden zu. Die Smartphone-Abrufe verdreifachten sich gar in jenem Zeitraum: Von 107 auf 320 Millionen mobil abgerufenen Videos am Tag. Zum Vergrößern zwei Mal hintereinander auf die Grafik klicken (wird beim ersten Mal kleiner):

YouTube Killed TV

Quelle: Freemake.com

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Alle Kommentare [4]

  1. Youtube hat noch eine Menge Macht, welches Google die nächsten Jahre noch gewaltig ausnutzt 🙂 Wir können aufjedenfall gespannt sein.

  2. Youtube ist echt sehr sehr groß aber irgendwann könnte sie auch auf die Schnautze fliegen ^^