Jeder zweite deutsche Internetnutzer verschlüsselt persönliche Daten nicht

Die größten Krypto-Muffel in Deutschland sind ausgerechnet die sogenannten Digital Natives: Zwei Drittel der Generation Y verschlüsseln nicht.

Die vordergründig so datenschutzbewussten Deutschen gehen in der Praxis geradezu fahrlässig mit der Sicherheit ihrer eigenen gespeicherten Daten um. Das jedenfalls ist der zentrale Befund einer aktuellen Umfrage, die der slowakische IT-Sicherheitsspezialist ESET hat unter mehr als 5000 Internetnutzern durchgeführt hat.

„Kroker’s Look @ IT“ präsentiert die Ergebnisse heute exklusiv vorab.

Demnach lagern private Fotos, Rechnungen, Kontoauszüge oder Röntgenaufnahmen immerhin bei jedem zweiten Deutschen unverschlüsselt auf Datenträgern oder in der Cloud – quer durch alle Altersgruppen und Bildungsschichten. Dabei ist Verschlüsselung immerhin acht von zehn Bundesbürgern eigentlich ein Begriff.

Wenn die Deutschen Daten verschlüsseln, ist ihnen dies bei E-Mails am wichtigsten. (21 Prozent). Dahinter folgen Cloud-Dienste (19,2 Prozent) und Festplatten oder Wechselmedien (17,8 Prozent). Messenger, Backups oder Verzeichnisse spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Eine weitere Überraschung bei der Umfrage ist die Spitzengruppe der Nicht-Verschlüsslern: Denn die größten Krypto-Muffel sind ausgerechnet die sogenannten Digital Natives. Den Befragten zwischen 18 und 29 ist es zwar am wichtigsten, ihre Messenger-Kommunikation zu verschlüsseln, schließlich finden dort ihr halbes Leben statt.

Zwei Drittel der Generation Y verschlüsseln aber insgesamt gar nicht oder nur einen geringen Teil. Die 30-39-Jährigen machen es nicht besser: Gerade einmal 31,7 Prozent dieser Altergruppe codieren alle Daten oder den überwiegenden Teil.

Im Vergleich zu Rentnern (ab 65 Jahre), denen fälschlicherweise mangelnde Sicherheitsmaßnahmen unterstellt werden, schneiden sogar beide Altersgruppen noch schlechter ab (31,8 Prozent).  Am sorgfältigsten ist übrigens die Altersgruppe zwischen 40 und 49: Hier verschlüsseln 37,8 Prozent alles oder den überwiegenden Teil.

Viele weitere Zahlen aus dem „Faktencheck Verschlüsselung“ in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Eset

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