Seit einer Dekade ist der Zahlungsanbieter der wichtigste Antriebsmotor des Online-Auktionshauses. Bereits 2014 könnte Ebay mehr Umsatz mit Finanztransaktionen denn mit E-Commerce machen.
Am 8. Juli 2002 hat das Internet-Auktionshaus Ebay die Übernahmen des Online-Zahlungsdienstleisters Paypal für rund 1,5 Milliarden Dollar angekündigt. Jetzt, ziemlich genau zehn Jahre später, hat sich der Kauf als absoluter Glücksgriff für erwiesen: 2003, im ersten voll konsolidierten Jahr, trug Paypal rund 440 Millionen Dollar zum Gesamtumsatz von gut 2,2 Milliarden Dollar bei – also ein Fünftel des Gesamtgeschäfts.
Seitdem ist Ebay insgesamt deutlich gewachsen – und Online-Zahlungen sind der stärkste Antriebsmotor des Konzerns: Von den 11,7 Milliarden Dollar, die die Amerikaner im vergangenen Geschäftsjahr 2011 erlösten, entfallen nunmehr 38 Prozent oder 4,4 Milliarden Dollar auf Paypal.
Quelle: Statista
Bereits Anfang Juni hat die „WirtschaftsWoche“ in einer großen Geschichte ebenjenen Wandel von Ebay hin in Richtung Bank in einer großen Unternehmensgeschichte näher beleuchtet: „Das einstige Online-Auktionshaus wird zum Finanzkonzern mit angeschlossenem Internet-Handel“, so das folgerichtige Fazit.
Trotz aller Erfolge hat sich Ebay-Vorstandsboss John Donahoe seinerzeit im WiWo-Interview noch unzufrieden gezeigt – und zwar vor allem mit dem Image hierzulande: „Leider wird in Deutschland nicht richtig wahrgenommen, dass Ebay längst kein reiner Online-Auktionsanbieter mehr ist“, so Donahoe in dem Gespräch.
Geht die Entwicklung bei Ebay weiter wie bisher, könnte sich das freilich bald ändern: Laut Hochrechnung des Datenportals Statista könnte das Zahlungsgeschäft rund um Paypal bereits Mitte 2014 das Auktions- und E-Commerce-Geschäft übertreffen und damit zum größten Standbein von Paypal avancieren. Spätestens dann wäre Ebay mehr Bank denn Internet-Konzern:
Quelle: Statista
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