Suunto Race im Test – willkommene Bereicherung des Segments

Seit ich in diesem Blog begann, GPS-Uhren zu testen, meide ich direkte Vergleichsteste. Und auch dieser wird keiner. Aber in der Zeit habe ich Marken und Modelle kommen und gehen sehen. Tom Tom war mal dabei. Vor 10 Jahren Magellan. Und wenn ich mich bei Triathlons oder Laufwettbewerben umschaue, dann sehe ich, welche Modelle kamen und gingen.

Suunto Race

Suunto ist in der Welt der Ultraläufer und Trailläufer seit jeher fest verankert, die Ambit war wohl die erste Suunto, die ich ausprobiert habe. 2013. Es folgten die Spartan oder die 9 Baro. Aber dass ich viele frühere Modelle bei Triathlons an den Handgelenken gesehen habe, kann ich nicht behaupten.

Die Suunto Racer kann das in meinen Augen ändern. Das jüngste Modell des finnischen Herstellers deckt sehr solide ein breites Spektrum an Anforderungen ab, lässt manches aus, was andere bieten, aber nicht Kern einer Sportuhr sein muss und das spiegelt sich auch in einem Preis wieder, der sie zur Alternative macht für sehr viele Athleten.

Das Fazit also vorweg. Ich kann sie vorbehaltlos empfehlen. Sie bietet die inzwischen von quasi allen Marken angebotene Aufzeichnung von Herzfrequenz auch ohne Sporteinheit, Schlafprotokoll, Herzfrequenzvariabitlität und noch ditt und datt. Ziel ist es, dass der Athlet weiß, wie die Uhr die Trainingsbereitschaft einschätzt. Im Display lässt sich das so einstellen, dass es rasch zu erfassen auf einem Balken von rot bis blau geht.

Es ist ein Touchdisplay und ich war nie Freund von Touchdisplays. Doch die Technologie ist vorangeschritten und mit kurzen Fingertippen komme ich flott durch vier der Kennziffern. Schritte, HRV, HF und Einschätzung der Leistungsfähigkeit.

Die Bedienung ist somit sowohl mit den Tasten wie dem Display möglich. Die Verarbeitungsqualität und Wertigkeit des Gehäuses sind vorbildlich. Nicht nur ihre Einstellungen für akkuschonende GPS-Aufzeichnung, sondern auch Kratzfestigkeit des Displays sind das, was Läufer, die viel Trails absolvieren, benötigen und normalen Asphalt-Triathleten wie mir nicht schadet. Zumal ich sie nun auch einige Wochen 24/7 getragen habe und man bei allen möglichen Gelegenheiten gegen eine Wand oder Türrrahmen schlägt.

Wochenübersicht in der App

Die App, die wie bei allen Modellen zwingend zur Gesamtbetrachtung der eigenen Daten nötig ist, wirkt sehr aufgeräumt und funktional. Ein wenig verwirrend mögen die Suunto + Apps sein, ein erweitertes Angebot für verschiedene Sportarten, Krafttrainings oder Yogaprogramme – oder ein Protokoll für Körperkerntemperatur. Auch ein sogenannter Shoetester ist dabei. 4 Paar können damit binnen einer Einheit von gut 60 Minuten getestet werden. Sprich: Welchen Anteil an der Leistung sie haben.

Doch der eigentlich Charme der Race ist die Reduktion und Konzentration auf die wesentlichen Anforderungen. Trainingstipps auf Basis der Daten habe man nicht programmiert, da man in Umfragen ermittelt habe, dass die meisten Athleten ihre eigenen Programme haben oder vom Trainer vorgeschrieben bekommen. Fakt ist: Das mir durchaus bekannte Stirnrunzeln, was ein virtueller Trainer meint, dass ich es trainieren solle, fällt weg.

Das GPS findet auch in den Straßenschluchten von Paris sein Signal.

Musik – mir persönlich wichtig – lässt sich an der Uhr steuern, benötigt dann aber doch das Smartphone beim Training. Bezahlfunktionen: Fehlanzeige. Smart Notifications ebenfalls. Wer eines oder mehrere von diesen Dingen zwingend benötigt, wird ein anderes Modell wählen müssen.

Wer ohne auskommt und in erster Linie ein hochwertiges Werkzeug zur Messung der Daten und Steuerung des Trainings sucht – ich kann dazu nur raten, sich mit ihr zu beschäftigen und sie möglichst mal anzulegen, denn der lang durchhaltende Akku und die übrige Technologie haben ihren Preis – klein ist sie nicht, das allein verhindert das große Display, das in der höchsten von verschiedenen Helligkeitsstufen auch in der Sonne gut abzulesen ist. Im Normalgebrauch sollte es eher auf mittlerer Stufe stehen, denn es besteht das Risiko, dass sich Anzeigen einbrennen – und den Akku belastet es auch.

Messung mit einer App aus dem Store Suunto Plus

Und so würde ich sagen, dass obwohl Suunto schon lange am Markt ist, dass ein erfreulicher Zugang zum Angebot am Markt ist, denn Wettbewerb ist gut. Nicht nur beim Marathon, sondern auch bei den Ausrüstungsgegenständen.

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