70 Prozent der Unternehmen erkennen eigene IT-Sicherheitsmängel in der Cloud

Beim Ansturm auf die Cloud werden die Sicherheitsrisiken bisher nicht vollständig berücksichtigt, räumen IT-Sicherheitsmanager ein.

Cloud Computing boomt, auch und gerade in Europa. Das zeigt sich nicht zuletzt in der Ankündigung des US-Software-Riesen Microsoft, in Deutschland zwei eigene Cloud-Rechenzentren eröffnen zu wollen, wie „WirtschaftsWoche“ und „Handeslblatt“ am Dienstag exklusiv vermeldeten.

Allerdings zeigt eine aktuelle Umfrage des amerikanischen IT-Sicherheitsanbieters Palo Alto Networks, dass viele Unternehmen in Europa und Nahost immer noch nicht auf die Cloud-Nutzung inklusive der dazu notwendigen Cybersicherheit ausgerichtet sind. „Kroker’s Look @ IT“ präsentiert die Ergebnisse der Studie exklusiv vorab.

Demnach ist die Mehrheit (70 Prozent) der befragten Cybersicherheitsfachkräfte der Meinung, dass beim Ansturm auf die Cloud die Sicherheitsrisiken nicht vollständig berücksichtigt werden. In der Umfrage wurden Unternehmen befragt, welche die Cloud bereits aktiv für ihre Daten, Anwendungen und Services nutzen.

Anders ausgedrückt: Die Sicherheitsexperten erkennen selber, dass sie deutlich mehr tun müssen, um mit dem Tempo des Geschäftsbetriebs in der Cloud mitzuhalten. Allerdings werden die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen allzu oft als Geschäftshemmnis betrachtet, wenn neue Anwendungen und Dienste eingeführt werden.

Weitere Ergebnisse der Studie:

  • Über die Hälfte der IT-Sicherheitsexperten in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Schweden, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien berichteten über Diskrepanzen zwischen Cloud Computing und Cybersicherheit, einschließlich der Rolle der Cybersicherheit für eine erfolgreiche Cloud-Einführung (54 Prozent).
  • Obwohl fast zwei Drittel der Security-Manager der Meinung sind, dass Sicherheit bei der Einführung der Public Cloud oberste Priorität hat (64 Prozent), ist weniger als die Hälfte der Befragten zuversichtlich, dass die bestehende Cybersicherheit in der Cloud auch in sensiblen Bereichen wie der Finanzabteilung gut funktioniert.
  • Nur 13 Prozent der Sicherheitsexperten gaben an, in der Lage zu sein, eine konsistente Cybersicherheit auf Enterprise-Niveau in ihren Clouds, Netzwerken und Endpunkten aufrechtzuerhalten. In der Tat nutzen knapp die Hälfte der befragten Unternehmen heute unterschiedliche, segmentierte Ansätze zur Cybersicherheit (49 Prozent) – sie wünschen sich aber in allen Bereichen die gleiche konsistente Sichtbarkeit und Kontrolle über die Cybersicherheit.
  • Die Sicherheitsexperten fühlen sich bei der Cloud-Sicherheit nicht gut beraten und möchten mehr Kontrolle haben. Nur jeder Fünfte gab an, dass er sich für die Sicherheit von Cloud-Services in erforderlichem Umfang einbringt (19 Prozent). Insbesondere diejenigen, die sich extrem stark einbringen, hätten gerne eine noch bessere Kontrolle über die Cloud-Sicherheit und mehr Konsistenz (57 Prozent).

Die wichtigsten Zahlen & Fakten im Überblick:

Quelle: Palo Alto Networks

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