Apropos Shazam: Die größten Akquisitionen von Apple, Amazon & Google – in drei Charts

Die wichtigsten Übernahmen der drei großen amerikanischen Internet-Rivalen Apple, Amazon und Google im Vergleich – gemessen an Größe und Branche.

Am Wochenende sickerten erste Gerüchte durch, bestätigt wurde es dann offiziell am Dienstag: Apple übernimmt die Musikerkennungs-App Shazam für 400 Millionen Dollar. Gemessen an den Barreserven der iPhone-Company von zuletzt fast 270 Milliarden Dollar also eine Akquisition, die Apple tatsächlich aus der vielbeschworenen Portokoasse stemmen kann.

Andererseits reiht sich Shazam ein in die Größe der typischen Übernahmen, die Apple seit 1996 getätgit hat. Das zeigt ein Blick auf eine Übersicht, die der amerikanische Risikokapital-Datenbankanbieter CB Insights in der vergangenen Woche veröffentlicht hat – also noch vor dem jüngsten Coup.

Apples bisher größte Übernahme war der Kauf des amerikanischen Kult-Kopfhörerherstellers Beats im Jahr 2014, für den Apple-Boss Tim Cook drei Milliarden Dollar an die prominenten Mitgründer, den Star-Rapper Dr. Dre und den Musik-Magnat Jimmy Iovine, überwies.

Quelle: CB Insigts

Der große Rest der Apple-Akquisitionen liegt dagegen im mittleren dreistelligen Millionenbereich. Bei den Branchen greifen die Mädels & Jungs aus Cupertino quer durch die IT zu, ob bei virtuellen Assistenten wie Siri im April 2008 oder Halbleiterhesteller wie Anobi im Dezember 2011.

Spannend auch der Vergleich mit den Zukäufen der vielleicht wichtigsten Wettbewerber im Krieg der IT-Plattformanbieter, allen voran Amazon und Google. Die entsprechenden Daten hat CB Insights ebenfalls in den vergangenen Woche zusammengestellt.

Der Internet-Gigant Amazon etwa hat erst Mitte dieses Jahres mit der Übernahme der Bio-Supermarktkette Whole Foods für fast 14 Milliarden Dollar seine mit Abstand größte Akquisition in der Geschichte getätigt – und damit regelrechte Schockwellen durch die gesamte Handelsbranche geschickt.

Quelle: CB Insights

Zuvor hat Amazon-Gründer und -Vorstandschef Jeff Bezos aber bereits diverse Mal im höheren dreistelligen Millionenbereich zugegriffen – bis hin zum Kauf des US-Onlinehändler Zappos.com im Jahr 2009 für 1,2 Milliarden Dollar, der übrigens das Vorbild bei Rocket für die Gründung von Zalando war.

Internet-Rivale Google wiederum hat bei dem im Jahr 2012 finalisierten Kauf der angeschlagenen Handy-Sparte von Motorola mit 12,5 Milliarden Dollar ähnlich tief in die Tasche gegriffen wie Amazon bei Whole Foods. Unter einem guten Stern stand der Deal aber nicht: Bereits Anfang 2014 reichte Google das Geschäft weiter an den chinesischen Rivalen Lenovo – für nur noch 2,9 Milliarden Dollar.

Alle weiteren Übernahmen – und Google war viele Jahre einer der aktivsten Zukäufer im Silicon Valley überhaupt – lagen deutlich darunter. Am erfolgreichsten von allen dürfte der Kauf von YouTube Mitte 2006 für schlappe 1,6 Milliarden Dollar gewesen sein: Inzwischen ist das Videoportal – direkt hinter der Mutter Google selber – die am zweithäufigsten genutzte Webseite der Welt:

Quelle: CB Insights

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