Mein Rant am Morgen: Statt fehlende Digitalkenntnisse bei ihren Mitarbeitern zu beklagen, sollten die Manager in deutschen Unternehmen erst mal selber ihre Know-how-Defizite bei der digitalen Transformation beseitigen.
Der ITK-Branchenverband Bitkom überraschte Anfang dieser Woche mit einer Umfrage, wonach viele Unternehmen in Deutschland Lücken bei den Digitalkenntnissen ihrer Mitarbeiter sehen. Eine Mehrheit will die Beschäftigten daher bei Datenschutz und IT-Sicherheit weiterbilden lassen.
Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass der Bitkom in der Sache auch eigene Interessen verfolgt – schließlich greift der Verband laut eigener Aussage über die „Bitkom Akademie […] die steigende Nachfrage für Weiterbildung im Digitalbereich jetzt mit einer Videoplattform auf“.
Davon abgesehen wirft die Umfrage aber meines Erachtens vor allem ein falsches Schlaglicht auf die Unternehmen: Denn ihnen mangelt es vor allem an Digitalkompetenzen auf der Führungsebene.
Wie ich Ende 2015 hier im Blog beschrieben habe, war seinerzeit erst jeder zwölfte Manager in Deutschland laut eigenem Bekunden fit für die digitale Transformation – der große Rest also digitale Loser statt Leader.
Auch wenn sich die Zahlen in den anderthalb Jahren seitdem ein wenig verbessert haben sollten, dürfte der Fisch hierzulande weiter vom Kopf her stinken: Denn um die Digitalisierung im Unternehmen nachhaltig voranzutreiben, müssen die Entscheider vorangehen.
Verwandte Artikel:
Krokers RAM: Big Data kommt – wo bleiben die datengetriebenen Geschäftsmodelle?
Krokers RAM: Deutsche Unternehmen müssen IoT schnell mit Leben füllen
Krokers RAM: Neues CeBIT-Konzept beweist auch, wie zerstritten die Aussteller sind