„Too much information running through my brain
Too much information driving me insane
Too much information running through my brain
Too much information driving me insane“
Too much information driving me insane
Too much information running through my brain
Too much information driving me insane“
Das sind die wesentlichen Zeilen des Songs „Too much Information“ vom Album „Ghost in the Machine“ der Musikgruppe „The Police“. Hier ein Link zum Song. https://www.youtube.com
Wenn ich mir die jüngeren Entwicklungen der Technikhersteller anschaue und ich mich mit den Sportuhren auseinandersetze, dann muss ich immer öfter an MS Word denken. Das kann alles. Jede Verbesserung des Programm führt fast zwangsläufig dazu, dass eine Funktion dazukommt, die mich eher verwirrt als mir hilft. Über Fragestellungen, ob das Programm Texte gut erstellen kann und Fehler finden – da lässt sich keiner mehr aus, das kann das Programm.
Und diesem Punkt nähern wir uns bei Sportuhren. Herzschlag, Entfernung, Herzfrequenzvariabilität, Stamina, Schlafbewertung – und und und. Die Datenmenge nicht nur einer Einheit, sondern auch meines Lebens ist im Prinzip kaum noch mit dem Kopf so einfach zu verarbeiten. Dass alles geht, heißt ja nicht, dass es Normalsterblichen alles hilft. Aber die Basisfunktionen zu prüfen – überflüssig, können die Uhren alle. Egal ob Apple, Garmin, Polar oder Suunto.
Das wissen die Hersteller selbstverständlich. Sie sind schon lange dabei, den Uhren Software aufzuspielen, die dem Nutzer hilft, den Datenwust zu interpretieren. Da macht die 955 keine Ausnahme, wenn ihr Display am Morgen eine Landschaft zeigt und mich fragt, ob ich für meinen Morgenbericht bereit sei. Klicke ich den an, sagt mir die Uhr – wie ich mich fühle, ob ich fit für ein Training bin. Für den Fall, dass ich nicht mehr selber spüre.
Es ist gut gemeint, es ist gut gedacht. Und wem es hilft – für den freue ich mich. Aber je stärker die Uhren Handlungsempfehlungen aus den gemessenen Daten ableiten und dem Athleten vermeintlich helfen, sein Training zu strukturieren, umso mehr erwische ich mich, dass nicht die Uhr mich überprüft, sondern ich die Angaben der Uhr. Und sie natürlich auch oft genug überstimme.
Ich plädiere also ein weiteres Mal dafür, die Daten und die Tipps nicht als Gesetz, sondern als Sparringspartner für die eigenen Entscheidungen zu sehen.
Denn die 955 liefert zuverlässig und umfassend – und man muss sagen, dass ich meist mit ihr übereinstimme und auf jeden Fall immer, wenn sie meint, ich wäre richtig im Eimer und sollte mal pausieren. Wie nach dem Ironman in Maastricht (dazu später mehr).
Aber als Athlet ist man natürlich nicht nur interessiert, wie man vermeintlich drauf ist, sondern auch, welche Art von Training sie empfiehlt. Und da ist der Algorithmus, der das errechnet vor allem eines: Konservativ.
Nach Monaten, wo ich die Vorschläge der verschiedenen Modelle von Garmin bis zur 955 angeschaut habe, komme ich zum Schluss, dass sie mehr als vorsichtig ist und somit Überlastung definitiv vermeidet. Aber auch möglichen Fortschritt. Das ist ausdrücklich kein Problem des Modells, denn da waren sich die vorigen Modelle von 255 und Epix an meinem Arm auch immer einig.
Nutzer sind gut beraten, die Daten ihrer Einheiten zu prüfen, ob sie viel Zurückhaltung wirklich nötig ist, ich denke nicht.
Funktional und von der Verarbeitung gibt es an der 955 kaum etwas auszusetzen, ich nörgel wie immer nur über das Armband, dass ich da nicht die Wahl habe, ein Nylonband mit stufenlosem Klettverschluss von Garmin als Alternative zu bekommen.
Und wenn ich schon mal beim Meckern bin bei einer Uhr, die alle ihre Aufgaben mehr als zuverlässig erfüllt, dann frage ich mich schon, warum es dieses Modell nicht mit dem gleichen guten Display der Epix gibt. Die Antwort ist Akkudauer. Oled frisst Strom und vor nichts hat ein Athlet mehr Angst als dass seine Einheit wegen Batteriemangel nicht vollständig aufgeladen wird. Horror!
Im großen Gehäuse der Epix ist Platz für einen Akku, der einem dennoch gut fünf Tage ausreichend Reserven bietet. Ich kann nur raten, wie lange ein kleinerer Akku in der 955 halten würde. Aber ich lehne mich mal aus dem Fenster – länger als die maximale Dauer, die ein Athlet bei einem Ironman hat, um ins Ziel zu kommen – je nach Wettbewerb bis zu 17 Stunden.
In meinen Augen ist das für eine Uhr für Triathleten das einzige Kriterium – schafft sie den gesamten Wettbewerb. Geringere Frequenzen zum Laden sind komfortabel, aber am Ende nicht wirklich notwendig, wenn ich dafür im Gegenzu hinnehmen muss, ein Display zu haben, dass ich mit Sonnenbrille im Wettbewerb und vollem Sonnenschein nur mühselig lesen zu können – im Gegensatz zum Oled-Display der Epix.
Statt also noch eine Datenfunktion einzuführen, wünsche ich mir von der irgendwann sicher wie Weihnachten kommenden forerunner 965, dass sie das Display der Epix hat. Dafür kann ich persönlich auch gut auf die Funktion Solar verzichten, die bei Sonneneinstrahlung den Akku speist. Allein – es reicht nie, um den Verbrauch während einer Einheit zu decken. Das wäre aber aus meiner Sicht der zwingende Vorteil. Eine Uhr, die in der Sonne so viel lädt, dass ich sie seltener aufladen muss via Ladegerät ist nett – aber in meinem Leben spielt es keine Rolle, ob ich sie alle fünf oder alle sieben oder vier Tage auflade. Die Ladezeiten sind so kurz, das ist kein Problem im Alltag.
Bei allem Meckern – die 955 ist selbstredend technisch ein ausgereiftes und vollumfänglich zu empfehlendes Modell. Ich, der miesnickelige Nutzer, ich bin das Problem.
Können Sie mir einen
@Marco – Präferenzen sind immer geringfügig unterschiedlich, deswegen ist die Auswahlmöglichkeit ja da. Es gibt aber derzeit keine leichte, etwas kleinere Version als die Epix mit dem Amoled-Display. Wird sicher kommen. Mir sind fenix und Epix am Arm nur eigentlich zu groß. Dünne Ärmchen.
Das Display (MIP) ist nicht ausschließlich wegen der Allaufzeit bei vielen Sportuhren in Verwendung, dass wäre mir auch egal denn wie Du schreibst, kann eine z.B. Epix auch sehr lange durchhalten. Ich habe dennoch wieder eine Fenix 7 genommen, weil eben das Display immer da ist. Es gibt keine Einschaltverzögerung wenn ich den Arm drehe und dachte bei direkter Sonneneinstrahlung ist es 1A ablesbar. Nur aus diesen Gründen würde ich jederzeit ein MIP dem AMOLED vorziehen. Wenn ich es hübsch leuchtend und bunt habe will und keinen Fokus auf praktisches hätte, dann würde ich mir be günstige Huawei SmartWatch kaufen.