Den Fragebogen „Nahaufnahme“ beantwortet Paul Ashcroft,  Deutschland-Chef des Internetunternehmens GoDaddy – einer Cloudplattform für Selbständige und Kleinunternehmer. Das Unternehmen beschäftigt rund 400 Mitarbeiter, der Hauptsitz ist in Köln. Der weltweite Umsatz des US-Konzerns beträgt 2,2 Milliarden US-Dollar, hat nach eigenen Angaben 18 Millionen Kunden und betreut 70 Millionen Webseiten-Domains.  

 

 

Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut.
GoDaddy hilft kleineren Unternehmen und Selbständigen, sich ihre eigene Onlinepräsenz aufzubauen. Dazu gehört individuelle Beratung und alle nötigen Tools wie die passende Domain, ein Homepagebaukasten und E-Mail-Marketing.

 

Womit beginnt Ihr Arbeitstag?
Meistens in der Küche, wo ich Porridge koche für unsere Kinder. Danach verbringe ich entweder ein bis zwei Stunden mit Stau und mit nerdigen Podcasts auf dem Weg nach Köln. Oder ich gehe in mein Büro im Keller und drehe die Musik auf. Dann kann es losgehen.

 

Wie würden Sie sich selbst als Chef beschreiben?
Nahbar, energiegeladen und nicht unfehlbar. Als Chef darf ich genauso viele Fehler machen wie alle anderen, ich muss nur dazu stehen und oft mehr Verantwortung übernehmen. Außerdem bin ich einer von diesen furchtbaren Menschen, die in PowerPoint-Bilder und Textblöcke um Mikrometer an die richtige Position verschieben, damit auch wirklich alles gerade ist. Zu Hause ist es das gleiche, alles muss akkurat sein. Wenn ich ein Bild aufhänge, dann nie ohne Wasserwaage und Skizze.

 

… und was würden Ihre Mitarbeiter darauf antworten?
Dass ich mit sehr viel Leidenschaft bei der Sache bin und dass ich mit allen über alles rede. Es gibt nicht den Privat-Paul und den Business-Paul, es gibt nur Paul. Da ist keine Mauer dazwischen.

 

Tee oder Kaffee?
Tee. Unbedingt, ich bin schließlich Engländer. Yorkshire Gold ist meine Marke, schon seit meiner Kindheit. Teekanne aufwärmen, drei Löffel losen Tee rein, drei bis vier Minuten ziehen lassen. Und die Milch gehört bitte erst nach dem Tee in die Tasse.

 

Ihr Spitzname ist…?

In der Schule war das Ashie. Es gab es mehrere Pauls, deshalb hat man einfach den Nachnamen abgekürzt. Teilweise haben die Eltern der anderen Kinder gedacht, ich hieße Ashley.

 

Verraten Sie eine Marotte.
Im Hotel bestelle ich mir als erstes Bügeleisen und Bügelbrett aufs Zimmer. Dann bügele ich mein Hemd für den Abend oder den nächsten Tag auf.

 

Was bringt Sie in Harnisch?
Unpünktlichkeit und engstirnige Leute mit dogmatischen Ansichten. Wobei Harnisch übertrieben wäre – ich bin ein sehr ausgeglichener Mensch.

 

…und was bringt andere an Ihnen in Harnisch?
Dass ich um sechs Uhr morgens mit unsäglich guter Laune unterwegs bin, passt vermutlich nicht allen.

Was möchten Sie gerne mal machen, wenn Sie wirtschaftlich unabhängig wären, nicht mehr in Ihrer Firma und ganz viel Zeit hätten?

Ich könnte mir eine kulinarische Weltreise vorstellen – in unterschiedlichen Ländern und Kulturen Kochen lernen.

Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?
Leidenschaft und Mut zur eigenen Meinung. Ich schätze es, dass wir bei GoDaddy einen offenen und ehrlichen Dialog pflegen.

 

Auf welche drei Dinge könnten Sie niemals verzichten?

Ein gutes Kopfkissen, ein Bügeleisen und ein Handy mit mobiler Internetverbindung. Auch an den abgelegensten Orten der Welt brauche ich das Gefühl, Internet zu haben.

 

Wenn Sie für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könnten – welcher wäre das?

Ich wäre manchmal gerne Lehrer, um den Schulalltag meiner Kinder zu erleben. Es hat sich so vieles verändert, seit ich selbst in der Schule war, – und nicht alles zum Besseren. Ich habe zwar als Vater Einblicke, aber die Schule mal wieder direkt zu erleben, das fände ich spannend.

 

 

Diese Teekanne stammt aus den 30-er Jahren und hat Paul Ashcroft von seinem Vater zum Einzug in sein erstes Familienheim vor 15 Jahren geschenkt bekommen. Denn: Jedes Haus brauche seine eigene Teekanne.