Deutschland ist das Schlaraffenland für Berater

In keiner anderen Region der Welt finden Unternehmensberater 2017 so paradiesische Bedingungen vor wie in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Deutschland ist zurzeit so etwas wie das Schlaraffenland für Berater. Das ergab eine Umfrage unter 2.700 Managern aus 15 Regionen der Welt, die das britische Marktforschungsinstitut Source Global Research kürzlich erhoben hat. „Die DACH-Region bringt reichlich hochqualifizierte Nachwuchstalente hervor, bietet den Beratungshäusern ordentliche Wachstumschancen und beeindruckend hohe Durchschnittserlöse“, sagt Edward Haigh, Direktor von Source Global Research. Vor allem aber gibt es im deutschsprachigen Raum genügend Kunden, die trotz eines Hangs zu firmenintern geführten Beratungsabteilungen davon ausgehen, in den nächsten zwölf Monaten externe Beratungsleistungen einzukaufen.

Unternehmensberater gelten als die Architekten der digitalen Transformation

Deutschland ist zurzeit der attraktivste Markt für Beratungshäuser und wird es auch in den nächsten zwölf Monaten bleiben. Doch was hat es mit dem guten Abschneiden Deutschlands als Beratermarkt auf sich? Der deutschen Wirtschaft geht es gut, die Unternehmensberater haben sich hierzulande in den Chefetagen einen passablen Ruf als Architekten der digitalen Transformation erarbeitet. Wichtig ist aber auch, dass deutsche Topmanager im internationalen Vergleich einen besonderen Hang zur Strategieberatung haben. Nach dem Motto, da gehen wir mal lieber auf Nummer sicher, engagieren sie besonders gerne Beratungshäuser des Typs McKinsey, BCG, Bain&Co. Strategieberatung hat bekanntlich ihren Preis, sodass der durchschnittliche Umsatz pro Berater in Deutschland international gesehen besonders hoch ausfällt. Ob diese Nibelungentreue der Deutschen zur Strategieberatung weiter anhält, darüber philosophierte Ed Haigh von Source Global Research erst vor kurzem. Die ConSULTANten „Steht der Beratermarkt vor einer Zeitenwende?“

In Australien, Großbritannien und den USA läuft es für Berater ebenfalls rund

Auf Platz zwei des weltweiten Rankings zur Attraktivität der Märkte aus Sicht der Beratungsindustrie landete übrigens Australien, auf Platz drei Großbritannien, gefolgt von den USA und den GCC-Staaten des Mittleren Ostens (Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate).

Brasilien und Russland sind die Schlusslichter

Ganz unten im Ranking der attraktivsten Consultingmärkte weltweit rangieren dagegen Russland und Brasilien. „Brasilien hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder als enttäuschend präsentiert“, heißt es bei Source Global Research. Und Russland habe mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. So erreichte Anfang 2016 der Rubel ein Rekordtief, was den Stillstand der Wirtschaft und damit auch des Beratergeschäfts zur Folge hatte. Die GCC-Staaten des Mittleren Ostens müssen sich 2017 mit Platz fünf begnügen, obwohl sie in den Vorjahren stets Topplatzierungen erreichen konnten. Doch in diesem Jahr haben die fallenden Ölpreise die Wachstumschancen beeinträchtigt.

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