Lieber Kraichgau, ich komme wieder! Mit dem E-Bike!

Die Zeit ist ja da. Entweder es geht bergauf, dann ist man eh langsam, oder es geht rasant bergab, dann muss man gerade mal nicht treten und kann kurz nach rechts oder links schauen, wenn es nicht gerade bei 65km/h ist.

Im Kraichgau ging's auch dieses Jahr um die Wurst! Sportlich und auch die Rote.

Im Kraichgau ging’s auch dieses Jahr um die Wurst! Sportlich und auch die Rote.

Der Kraichgau. Land der 1.000.000 Hügel und die letzten drei Nullen lasse ich mir auch nicht vom Regionalmarketing abschwatzen. Ich war da schon 2014. Da lief es sportlich mies, aber es war ein toller Tag. Dies Jahr lief’s sportlich gut und es war ein toller Tag.

Und ich hatte unterwegs sogar Gelegenheit, die vermeintlich sanfte Hügellandschaft nicht nur auf meine Oberschenkel, sondern auch meine Augen wirken zu lassen. Eine Szenerie schöner als die andere. Felder, Büsche, Wege, Bäume, Panoramen, Bäche – es ist eine Pracht.

Kennt nur kaum ein Schwein. Touristisch ist das Hinterland Walldorfs erstaunlich unerschlossen, man möchte fast sagen unbereist. Das ist einerseits tragisch für die dortigen Wirtschaften, andererseits herrlich für den Reisenden, der eine sehr ruhige Gegend vorfindet. Wenn er sich durch sie durchquält.

Challenge heißt jetzt Ironman. Ist wie Twix und Raider.

Challenge heißt jetzt Ironman im Kraichgau. Ist wie Twix und Raider.

Denn einfach ist anders. Gut, der Hardtsee ist waagerecht, hier lauert noch keine Steigung beim Ironman 70.3 Kraichgau, wie der Wettbewerb nach dem Anbieterwechsel nun heißt. Challenge Kraichgau klang schöner – aber egal. In aller Kürze: Für mich machte es keinen Unterschied. Was diesen Wettbewerb für mich auszeichnet, war wieder da: Tolle Menschen an der Strecke, das Gefühl willkommen zu sein und viele helfende Kinderhände. Klar, auch Hitze und Hügel.

Und die muss ich noch mal abfahren. Es ist einfach zu schön dort, um mit starrem Blick auf den Asphalt das Maximum an Windschnittigkeit und vor allem Nackenschonung herauszuholen. Auch wenn es dieses Jahr für mich optimal lief. Die hiesigen hochalpinen Himalaya-Einheiten mit Sherpas und Atemgerät rund um Ratingen haben sich ausgezahlt – als ich vom Rad stieg konnte ich noch gut laufen. Und schon während der Schinderei auf den Schindelberg (den muss man machen…) war doch Zeit um mit vollem Bewusstsein mitzunehmen, was die Natur hier zu bieten hat.

What happens in the Wechselzone stays in the Wechselzone (Foto: Hannah Brandner)

What happens in the Wechselzone stays in the Wechselzone (Foto: Hannah Brandner)

Deswegen muss ich wiederkommen. Klar, nächstes Jahr zum Ironman 70.3, aber auch schon vorher. Um all das einzusaugen, was diese nord-badische Weinregion zu bieten hat. Und das wird mit dem E-Bike sein. Anders kommt man da doch nicht hoch! Es sei denn, es ist gerade ein Triathlon.

Es will mir aber im Nachgang partout nicht einleuchten, wie der normalsterbliche Touri-Radler, der ich ja sein kann, diese Anstiege packen soll, ohne oben verschwitzt festzustellen: Vor lauter Fluchen nichts gesehen.

Gut, ich könnte wandern. Aber das ist zu Fuß, dafür bin ich zu gemütlich. Ich sitze gern. Mit dem Cabrio wäre man zu schnell durch, auf einem Motorrad hätte man den dicken Helm auf der Rübe, im Auto bekommt man eh nichts mit. Also E-Bike.

Die einzige Hürde, die es nun noch zu nehmen gilt, ist: Wie erkläre ich das all jenen, die mein Geschimpfe auf E-Bikes kennen?

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