Zeugnisvergabe! Die Analyse der Schwimmtechnik. Teil 2

Hier noch ein mal das Video meiner Schwimmtechnikanalyse. Wie es dazu kam, schrieb ich ich in Teil 1. 

https://www.youtube.com/watch?v=oiki4dnf994&feature=youtu.be (Die Musik bleibt so, sie ist das beste an dem Video.)

Heute kam mein Zeugnis. Es enthält keine Note, aber nach der Beschreibung ist das eine gefühlte 5+.

Hässlich viel Rot!

Hässlich viel rot!

Sie sehen im Video laut Schwimmtrainer:

  1. Arme, die zu schnell den Zug ausführen
  2. Arme, die den Zug zu kurz ausführen
  3. Arme, die die Hand (besonders die linke) zu sehr nach innen drehen
  4. Arme, die unter Wasser Bläschen produzieren
  5. Arme, die nicht weit genug nach vorne gestreckt sind
  6. Beine, die zu häufig auf und ab gehen
  7. Beine, die zu starr auf und ab schlagen
  8. Beine, die zu schwach auf und ab schlagen
  9. Einen Körper, der zu wenig gestreckt ist
  10. Einen Körper, der zu hektisch schwimmt
  11. Einen Körper, der zu selten atmet
  12. Einen Körper, der hüftabwärts zu tief im Wasser hängt.

Hier, noch zur Erbauung das Fazit:

Zurzeit schwimmst du noch sehr hektisch. Dabei kommt deine Körperstreckung zu kurz. Passe deinen Schwimm-Rhythmus an, indem du deine Frequenz reduzierst und konzentriere dich zunächst darauf, Spannung aufzubauen und einen guten Abdruck nach hinten zu finden. Darüber hinaus solltest du unbedingt an deinem Beinschlag arbeiten. Wenn es dir gelingt mit dem Beinschlag Kraft über die Körpermitte zu entwickeln, werden sich deine Wasserlage und Stabilität und somit auch deine Vortriebskraft erheblich verbessern. Allerdings ist diese Umstellung mit viel Fleiß und einem hohen Aufwand verbunden.

Na, danke. Eigentlich steht da:

Du kannst nicht schwimmen.

Ich bin schon froh, dass ÜBERHAUPT das Wort „Schwimmen“ verwendet wird. Nicht „treiben“ oder „absaufen“. Das habe ich also davon, dass ich es genau wissen wollte: Eine deprimierende Analyse. Für die ich natürlich auch noch Geld bezahlt habe.

Was fange ich nun also damit an?

Viel Fleiß und Aufwand – schön und gut, aber eigentlich ist Schwimmen meine starke Disziplin. Davon muss ich mich verabschieden, eine Illusion mehr zerplatzt. Das Wissen um die Mängel ist nun da, weiter machen wie zuvor geht nicht – ich werde nie wieder so wie vor der Analyse einfach schwimmen können und die Defizite ignorieren.

Insofern lerne ich erneut: Wenn ich eigentlich nichts ändern will, dann sollte ich besser nicht fragen. Die Zahnpasta geht nicht in die Tube zurück, ich werde also mehr Schwimmtraining absolvieren müssen. Und wie sehr mich das begeistert, kann jeder ahnen, der diesen Text von mir über Langeweile beim Schwimmen kennt.

Zeugnisse sind doof. Wenn sie schlecht sind.

 

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Alle Kommentare [6]

  1. Oh man Thorsten, der schwimmt ja viermal schneller als ich und ist erst in der Warmschwimmphase 🙁
    Aber ich kenne solche Probleme beim Schwimmen ebenfalls. Ich leide an einer lumbalen Instabilität (welche ich mit Physio bekämpfe), weshalb meine Haltung im Wasser der eines Senk-Spreitz-Knick-Fußes im Schuh ähnelt.
    Ich muss Matze recht geben, so haben wir wenigstens wieder eine Aufgabe!
    Nächste Woche gehts los 😉

    Ride on
    Alex

  2. Oh weh, Thorsten. Aber Kopf hoch, ich schwimme noch schlechter. Denn bei mir ist Laufen die starke Disziplin und ich bin nen Tacken langsamer als du auf 10 km. Mich hat man Anfang Dezember aus der Fortgeschrittenen Gruppe aussortiert und zurück zu den Anfängern degradiert, weil bei mir die Körperspannung fehlt. Und auch bei mir ist der Beinschlag eine Katastrophe. Seitdem geh ich in die Muckibude und mache obendrauf täglich Liegestütz – schaffe gerade mal 13 max. Also auch für mich noch ein sehr langer Weg.
    So hat man wenigstens ne Aufgabe 😉 Gruß, Matze