Anglizismen in der deutsche Sprache? Weniger als lateinische Vokabeln (Gastbeitrag)

Der Angriff der Anglizismen ? Ein Ammenmärchen, meint Englishtown-Manager Manuel Hauslaib, Manager des Online-Lernportals Englishtown (Gastbeitrag)

 

Manuel hauslaib, Englishtown

Manuel Hauslaib, Marketing-Manager des Online-Lernportals  Englishtown

Anglizismen seien der Untergang der deutschen Sprache? Und der Duden unterstütze diese Entwicklung auch noch, indem er englischstämmiger Wörter in den Duden aufnimmt? So oder so ähnlich sehen Sprachpuristen die Zukunft der deutschen Sprache.

Eine Studie von Englishtown mit knapp 700 deutschsprachigen Teilnehmern im November 2014 zeigt, dass über die Hälfte der Befragten glaubt: Mehr als zehn Prozent der Worte seien Anglizismen. Mehr als jeder Zehnte glaubt sogar, dass 26 Prozent der Wörter im Duden aus dem Englischen stammen würden.

 

Nur vier Prozent der englischstämmigen Worte im Duden sind Anglizismen

Die Realität ist eine andere: Tatsächlich liegt der Anteil der englischstämmigen Wörter im Duden seit etwa zehn Jahren konstant bei weniger als vier Prozent. Zudem sind Gebersprachen wie das Lateinische (sechs Prozent) oder Griechische (rund vier Prozent) stärker vertreten – wenn auch nur minimal.

Diese Tatsache scheint jedoch nur Wenige zu interessieren. So hat im vergangenen Jahr der Verein der Deutschen Sprache den Duden als Sprachpanscher des Jahres gekürt – mit dem vernichtenden Urteil: „Wie kaum eine andere Organisation trägt der Duden seit Jahren dazu bei, dass sich sprachliches Imponiergehabe im Glanze einer quasi amtlichen Zustimmung sonnen dürfe“. Auch wenn objektiv keine Bedrohung der deutschen Sprache im Duden erkennbar ist, so wird gerade durch Latte To Go aus dem Coffe Shop der Einfluss aus dem Sprachraum Amerikas und Großbritannien im alltäglichen Gebrauch und insbesondere in Zeitungen und dem Fernsehen als eine Gefahr für die deutsche Sprache wahrgenommen.

Analysiert man jedoch die Sprache in den Medien, lässt sich zwar eine vermehrte Verwendung von Anglizismen erkennen – jedoch auch da in einem Maß, das nicht unbedingt Sorgen bereitet.

Svetlana Burmasova von der Universität Bamberg hat sich in diesem Zusammenhang mit der Verwendung der Anglizismen in der „Welt“ auseinandergesetzt und die Entwicklung zwischen 1994 und 2004 untersucht. Mit dem Ergebnis: Zwar gibts einen generellen Anstieg, jedoch befindet sich der Anteil der substantivischen Anglizismen bei unter zehn Prozent und schwankt von Ressort zu Ressort zwischen Sport mit 8,84 Prozent und Politik mit 1,82 Prozent sehr stark. In Wissenschaft und Technik ist sogar ein Rückgang von 0,3 Punkten auf 1,89 Prozent zu verzeichnen. Bei verbalen und adjektivischen Anglizismen ist der Anteil hinzukommend bedeutend geringer (unter einem Prozent).

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Alle Kommentare [4]

  1. Ganz abgesehen von Ihren konkreten Fehlern im oben abgebildeten Text berufen Sie sich auf eine völlig veraltete Untersuchung eines Objekts („DIE WELT“), in dem die Sprache der Mitarbeiter in den letzten 11 Jahren einen weiteren Wandel erfahren hat: Ihre „Ergebnisse“ gehören wirklich ins vergangene Jahrhundert. Schlimmer aber noch ist Ihre „Methode“: Die „Wirklichkeit“ unserer gegenwärtigen Sprache (Wir schreiben das Jahr 2015!) mit den Ergebnissen der Schriftsprache einer doch eher gehobenen Tageszeitung wiederzugeben, ist doch ganz sinnlos. Ich frage mal: Was beabsichtigen Sie mit dieser scheinwissenschaftlichen Manipulation?
    Ein einziger Satz in Ihrem Text trifft zu (allerdings mit einem ganz anderen Bezug):
    Die Realität ist eine andere.:

    -jo-

  2. Was der Hr Hauslaib schreibt mag ja richtig sein, was die %e anbetrifft, trotzdem nervt es ungemein alle naslang wieder einen neuen im allgem. als NEUDEUTSCH gekennzeichneten ausdruck lernen zu müssen. Beispiel sport: warum heißt es auf deutsch nicht einfach STEHPADDELN statt STAND UP PADDLING udm. Sog. Start ups haben grundsätzlich englische namen, sogar die türkischen frisöre machen bei dieser mode mit und nennen sich „first cut“ usw. Einfach obernervig!

  3. Herr Jordan,
    ich würde gern die neuesten Statistiken sehen, wenn die von Herrn Hauslaib angeführten falsch sein sollen.
    -jo-
    #Coolio

  4. EIN HOCH DER DEUTSCHEN SPRACHE

    Das Brett ist Board geworden,
    Anglizismen allerorten.
    Sie surfen, skaten, kiten
    Durch wahrhaft moderne Zeiten.
    Es wird gelikt und gestreamt,
    Wie sich’s für Hipster so geziemt.

    Nicht klagen, nicht verzagen,
    Einfach wieder mehr Deutsch wagen.

    Wir sagen No
    Zu Coffee to go,
    Weg mit Center und Shop,
    Kein come in and find out;
    Dem Denglisch Stopp,
    Fordern wir laut.
    Geh’n wir ran,
    Und sagen
    Sprachpanschern
    Den Kampf an.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen