Fragebogen „Nahaufnahme“ Arcadis-Chef Marcus Herrmann mit dem Spitznamen Speedy Gonzales

Den Fragebogen Nahaufnahme beantwortet Marcus Herrmann, CEO des Beratungs- und Planungsunternehmens Arcadis mit 27.000 Mitarbeitern, zuletzt 3,3 Milliarden Euro Umsatz und Kunden wie Opel, Philips oder dem Bundestag.

 

Marcus Herrmann von Arcadis

 

Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut?
Arcadis ist ein globale Planungs- und Beratungsunternehmen für Immobilien, Umwelt, Infrastruktur und Wasser mit Ländern, Kommunen und Unternehmen als Auftraggebern.

 

Womit beginnt Ihr Arbeitstag?
Morgens um sechs Uhr mit schwarzem Kaffee und der App der „Süddeutschen Zeitung“.

 

Wie würden Sie sich selbst als Chef beschreiben?
Als Coach und Mentor. Ich habe klare Ziele und Erwartungshaltungen. Die Mitarbeiter sollen offen, loyal und integer sein und Vertrauen haben. So versuche ich auch zu sein. Das ist alles ein Geben und Nehmen. Ideal ist es, wenn meine Mitarbeiter irgendwann sagen, dass ich sie stärker gemacht habe, sie sich entfalten und eigenverantwortlich arbeiten konnten.

 

… und was würden Ihre Mitarbeiter darauf antworten?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dem zustimmen. Sie würden aber auch sagen, dass ich sehr fordernd bin. Auch, dass sie sich jederzeit an mich wenden können und immer und zügig eine Antwort erhalten.

 

Tee oder Kaffee?
Kaffee – definitiv. Tee nur, wenn ich krank bin.

 

Ihr Spitzname ist…?
Als Junge auf dem Fußballplatz wurde ich Speedy Gonzales genannt, weil ich schneller war als der, der mich weggrätschen wollte. Und auch beim Tennis war ich doch schon recht beweglich.

 

Verraten Sie eine Marotte?
Ich checke ständig meine E-Mails – auch schon mal im Minutentakt. Aber nie beim Essen mit Kollegen, Geschäftspartnern oder der Familie. Und nie bei unseren Leadership Team Meetings. Das steht dann für alle unter Strafe: Wer an seinen Laptop oder ans Smartphone geht, muss zehn Euro in die meine rote Gasoline-Spardose zahlen, die ich immer mitbringe.

 

 

Was bringt Sie in Harnisch?
Allgemeines Geschwafel. Auch wenn jemand über ein Problem spricht, nur meckert, aber keine eigene Lösung hat, macht mich das wahnsinnig.

 

…und was bringt andere an Ihnen in Harnisch?
Vermutlich, dass ich ständig Fragen stelle und fast alles hinterfrage.

 

Was möchten Sie gerne im Ruhestand oder dann machen, wenn Sie wirtschaftlich unabhängig sind, nicht mehr in Ihrer Firma tätig sind und ganz viel Zeit haben?
Ich würde ich gerne mehr Zeit für meine Familie haben – zu der dann hoffentlich bereits Enkelkinder gehören – und für meine Hobbys: Sport und die Spa-Resorts dieser Welt zu bereisen. Hätte ich sehr viel Zeit, würde ich ein Jurastudium beginnen. Arbeitsrecht interessiert mich zum Beispiel brennend, weil es den Alltag im Unternehmen klar strukturiert.

 

Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?
Deren Gedanken und Sichtweisen, denn meine eigenen kenne ich ja schon. Nicht schlecht finde ich es auch, wenn jemand eine tolle Idee hat und die auch klar formulieren kann.

 

Auf welche drei Dinge könnten Sie niemals verzichten?
Meine Familie steht an erster Stelle. Aber das ist ja kein Ding. Ich bin Minimalist, habe generell wenig Überflüssiges um mich. Mein Schreibtisch ist leer – bis auf einen hochwertigen Kugelschreiber und einen Autoschlüssel.

 

Wenn Sie für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könnten – welcher wäre das?
Den von Jupp Heynckes oder Pep Guardiola. Ich bin Bayern-Fan und bewundere die Professionalität und den konstanten Erfolg des Vereins. Es ist beeindruckend, wie Jupp Heynckes eine Gruppe von Top-Spielern zu einem schlagkräftigen Team formt und zu Höchstleistungen motiviert. An Pep Guardiola gefiel mir in seiner Zeit in München, wie er die Mannschaft strategisch neu aufgestellt und frischen, kreativen Wind hineingebracht hat.

 

 

 

 

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