Dienstreisen und Pendelei: Sekundenschlaf bringt doppelt so viele Menschen um wie Alkohol am Steuer

Wenn`s knüppeldicke kommt, kommt ein M&A-Anwalt einer Top-Kanzlei bei einem Deal in fünf Tagen nur auf zehn Stunden Schlaf – insgesamt. Der schläft dann am sechsten Tag, am Samstag, im Sportclub seiner Kiddies fast im Stehen ein. Aber nur fast, denn er wird schon wieder herausgerufen, weil die Verhandlungen weiter gehen. Nur eins sollte man dann nicht tun: Auto fahren. Knifflige juristische Verhandlungen, bei denen es um Millionen geht, scheinen noch zu klappen, wenn Autofahren nicht mehr geht.

Doppelt so viele – übermüdete – Autofahrer sterben infolge Sekundenschlafs wie durch Alkohol am Steuer, meldete heute das „Ärzteblatt“ von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) und beruft sich auf wissenschaftliche Studien. Jeder vierte Autofahrer ist schon mal am Steuer eingenickt, zeigt auch eine Umfrage vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR).

Genauer: Inbesondere nach einer Nacht ohne Schlaf, in den frühen Morgenstunden und in monotonen Situationen wie auf der Autobahn ist das Risiko hoch, dass ein Fahrer Opfer von Sekundenschlaf wird.

Übermüdung am Steuer wirke ähnlich wie Alkohol, so das „Ärzteblatt“: 17 Stunden ohne Schlaf verringern das Reaktionsvermögen genauso wie 0,5 Promille. 22 Stunden ohne Schlaf sogar wie ein Promille Alkohol im Blut.

 

Was außer zu wenig Schlaf gefährlich ist etwa auf Dienstreisen oder beim Pendeln? Auch „körperliche Erkrankungen, Medikamentenwirkungen, klimatische Verhältnisse, Wegstrecke, Tageszeit oder Wochen­tag sowie die Ausstattung des Fahrzeuges“ können einen Sekundenschlaf verursachen, warnt die DGSM.

 

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/80493/Sekundenschlaf-verursacht-mehr-toedliche-Autounfaelle-als-Alkohol

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