WiWo-Personalberater-Ranking: „Die meistgesuchten Leute sind Vertriebler“ – Reminder Unternehmens-Umfrage 2017

Wenn Unternehmen Headhunter einspannen, suchen sie in fast jedem zweiten Fall Vertriebler, sagt Christel Gade, Professorin und Expertin für die Personalberaterbranche. Gezeigt hat das die WirtschaftsWoche-Umfrage im vergangenen Jahr, die ebenso an den Tag gebracht hat, wer für welche Suche der beliebteste Headhunter ist.  http://blog.wiwo.de/management/2016/11/24/deutschlands-beste-personalberater-2016-wirtschaftswoche-umfrage/

 

Reminder für die laufende Unternehmensbefragung bis 30.September 2017:

WirtschaftsWoche-Umfrage für Unternehmen für den Personalberater-Index 2017 mit Frau Professor Christel Gade. www.personalberaterindex.de

Christel Gade, Professorin an der Internationalen Hochschule Bad Honnef

 

Frau Gade, Geschäftsführer und Personaler tappen weitgehend im Dunkeln, wenn sie einen Headhunter brauchen. Natürlich gibt es die großen bekannten Personalberatungen. Aber wenn die Suche sehr speziell wird, sind die vielleicht nicht die richtigen Adresse? 

Gade: Der Markt der Personalberater völlig intransparent. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt und das Angebot stark fragmentiert. Die Kunden verlassen sich deshalb lieber einerseits auf die großen Marken verlassen und halten andererseits stark an einzelnen langjährigen Beratern ihres Vertrauens fest. Die selbst wollen nicht jeden Mini-Auftrag und mancher ist nicht so spezialisiert, wie es seine Homepage behauptet. Da gibt es viele Gründe: Mal ist es das Geschäftsmodell der Personalberatung, mal die individuelle Situation des suchenden Unternehmens.

 

 Kleine Fische mögen die namhaften Headhunter gar nicht erst haben? 

Manche Suchaufträge sind für große Dienstleister nicht profitabel genug. Ihr Honorar bemisst meist sich am Gehalt des Gesuchten und dann lohnt sich für sie keine teure Recherche.

 

Oft schicken große Beratungen Kunden mit Suchaufträgen für Angestellte mit 80.000 Euro Jahresgehalt an ihre Tochtergesellschaften, die mit Internetrecherchen suchen. Aber da fehlt es dann wohl doch am Menschen, der lebendige Kontakte hat und pflegt?

Richtig, aber da fühlen sich viele Kunden wegdelegiert und manche klagen auch über schlechte Erfahrungen mit diesen Services.

 

Die WiWo-Personalberater-Studie mit Ihnen von vergangenem November hat auch gezeigt, was die Unternehmen an Beratern kritisieren…

….den Unternehmen sind die Berater zu langsam, das ist ganz eindeutig und ist der häufigste Vorwurf. Und sie haben den Eindruck, dass die Headhunter zu wenig kreative Lösungen ersinnen und sich nicht auf individuelle Anforderungen von Mittelständlern einlassen. Ist zum Beispiel ein Experte für Ostwestfalen gesucht, wo nicht so viele hin wollen, müssten sie im lokalen Umfeld nach Kandidaten mit ähnlichem Profil suchen, die man holen, entwickeln und befördern kann. Oder dass sie  Zugang haben zu ungewöhnlichen Quellen, die die Unternehmen nicht selbst auf dem Schirm haben.

 

Aus welchen Unternehmensabteilungen kommen denn die meisten Aufträge?    

Ganz eindeutig im Vertrieb mit rund 40 Prozent, und das zieht sich durch alle Branchen. Das ist sicher ein Zeichen für Wirtschaftswachstum, zeigt aber auch die Fluktuationsquote – die ist im Vertrieb überdurchschnittlich hoch. Stärker gesucht sind Digitalexperten und wegen der zunehmenden Globalisierung Berater, die in der Lage sind, weltweit Führungskräfte zu finden, die auch kulturell passen.

 

..und welche Branchen beauftragen die meisten Headhunter?

Die meisten Suchen kommen aus der Industrie, dem Maschinenbau und der Automobilbranche.

 

Wie oft beauftragen Unternehmen denn im Durchschnitt einen Headhunter?

Im Schnitt nutzen die Unternehmen Personalberater dreimal im Jahr. Konzerne jedoch schalten sie sechsmal öfter ein als kleine Betriebe. Für die kleinen Unternehmen, Mittelständler oder Tochtergesellschaften, die nicht so oft Personalberater brauchen, ist deshalb die Größe der Personalberatung unwichtig. Für sie ist entscheidend, ob der Berater ihre Unternehmenskultur versteht und wen sie ganz individuell brauchen.

Link zur laufenden Umfrage und zur Studienanforderung: www.personalberaterindex.de

 

 

 

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