Die beliebtesten Finanzämter Deutschlands sind in im Bundesländer-Ranking Rheinland-Pfalz, gefolgt von Bremen, Sachsen, Bayern und Hessen. Die Schlusslichter sind im Bundesländer-Vergleich dagegen Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

Dass aber durchaus auch ein einzelnes Finanzamt eine gute Figur machen kann, wenn das Bundesland insgesamt nicht mal den Durchschnitt erreicht, zeigt das Beispiel Köln-Süd: Bei einer Auswertung für die einzelnen Städte ist Köln-Süd (NRW) sogar Rankingsieger auf dem ersten Platz mit 4,93 Punkten, Platz zwei schaffte Worms-Kirchheimbolanden (Rheinland-Pfalz) mit 4,9 und Platz drei Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) mit 4,83. Die mögliche Bestnote für die Finanzämter war hierbei eine Fünf auf einer Bewertungsskala von eins bis fünf.

Abgefragte Kriterien sind die Bearbeitungszeit, die Angemessenheit der Steuererstattung beziehungsweise -nachzahlung, die Kommunikation mit der Behörde und die Freundlichkeit der Finanzbeamten bei persönlichem Kontakt.

Wann man als Steuerzahler die Gelegenheit hat, das zu testen? Etwa wenn man um Fristverlängerung bittet, Fragen zu Details beim Anfertigen der Steuererklärung hat oder einfach in der Kommunikation mit den Beamten, wenn sie Nachfragen haben. Finanzbeamte, die auf stur stellen, der Steuerzahler habe nichts eingereicht und am Ende finden sie die Akte in ihrem eigenen Regal – kommt alles vor, die Frage ist nur, wie man damit umgeht.

Die Bewertungen für dieses Ranking kommen von über 100.000 Steuerzahlern und zwar unmittelbar nach Online-Abgabe ihrer Steuerklärung über ein Online-Steuerportal. Damit ist sicher gestellt, dass die Bewertenden authentisch sind und dass sie auch nur einmal abstimmen. Ermittelt hat dieses Ranking das Online-Steuer-Portal Lohnsteuer-kompakt.de, abgefragt wurde 600 Ämter mit mindestens je 25 Bewertungen von April 2016 bis März 2017.

Das Fazit der Untersuchung: Insgesamt  haben Finanzämter noch viel Potenzial bei Tempo und Service – und auch im Sieger-Bundesland Rheinland-Pfalz ist noch viel Training in Kundenorientierung nötig.

„Insgesamt hält sich die Zufriedenheit mit den Finanzämtern in Grenzen, denn im Bundesdurchschnitt bekommen sie von fünf möglichen nur 3,07 Punkte“, sagt Felix Bodeewes, Geschäftsführer von Lohnsteuer kompakt. Die Durchschnittsnote der Finanzämter in Rheinland-Pfalz ist die 3,65, von Bremen 3,45 und Sachsen 3,44 – also haben selbst die Sieger noch durchaus Luft nach oben. Der Verlierer NRW bringt es nur auf eine Durchschnittsnote von 2,73, Schleswig-Holstein auf 2,81 und Niedersachsen auf 2,85.

Dass der Vergleich durchaus realistisch ist, zeigt für Bodeewes dies: Nutzer bewerteten den Service – unabhängig von der Erstattung oder Nachzahlung – fair., sagt er. Beispielsweise gebe es eine „hohe Korrelation zwischen der subjektiven und von uns gemessenen Bearbeitungszeit“.