Fragebogen „Nahaufnahme“: Willkie-Farr-Anwalt Mario Schmidt, der als Rentner Statist in einer Altenheim-Serie sein möchte

Den Fragebogen „Nahaufnahme“ hat Mario Schmidt, Managing Partner der US-Kanzlei Willkie Farr und M&A-Spezialist, beantwortet: 

 

Mario Schmidt, Managing Partner von Willkie Farr

Mario Schmidt, Managing Partner von Willkie Farr

 

Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut?

Wir sind Anwälte, die Mandanten in extremen Spezialsituationen im Wirtschaftsleben unterstützen, meist bei Unternehmenskäufen oder –verkäufen, Finanzierungen, wesentlichen Auseinandersetzungen, strategischen Projekten undsoweiter.

 

Womit beginnt Ihr Arbeitstag?

Morgens circa 30 Sekunden nach dem Aufwachen durch einen neugierigen Blick auf mein Blackberry. Ja, immer noch Blackberry.

 

Wie würden Sie sich selbst als Chef beschreiben?

So komische Selbstbeschreibungen wie „fordernd aber fair“ oder „verständnisvoller Mentor“ und so sind nicht so mein Ding. Wir sind auch eher hier wie eine Familie.

 

… und was würden Ihre Mitarbeiter darauf antworten?

So komische Selbstbeschreibungen sind nicht so sein Ding.

 

Tee oder Kaffee?

Inzwischen viel mehr Tee statt nur Red Bull und Kaffee intravenös. Man wird ja irgendwann etwas vernünftiger.

 

Ihr Spitzname ist…?

Mario. So nennen mich sehr viele und ich bekomme das wohl nicht mehr weg. Mist.

 

Verraten Sie eine Marotte?

Nein. Ich weiß auch nicht genau, welche die Erwähnenswerteste wäre oder wo ich anfangen sollte.

 

Was bringt Sie in Harnisch?

Gar nichts. Selbst bei sehr schwierigen Menschen findet man bei genauem Hinschauen etwas Positives.

 

…und was bringt andere an Ihnen in Harnisch?

Gar nichts. Ich bin total kuschelig und lieb, von Natur aus.

 

Was möchten Sie gerne im Ruhestand machen?

Ich glaube nicht an das Konzept Ruhestand. Wenn ich irgendwo und irgendwie später einen Mehrwert habe, sollte der genutzt werden. Zum Beispiel als Leih-Opa, Statist in einer Altersheim-Serie oder Alleinunterhalter auf Kreuzfahrtschiffen. Irgendwas geht doch immer.

 

Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?

Dass man bei jedem Menschen immer etwas Überraschendes, Neues entdecken kann.

 

Wenn Sie für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könnten – welcher wäre das und evtl. warum?

Als Apple-CEO mit Rollkragenpullover die neue Apple-Strategie auf einer Bühne vorstellen. Wissen, dass jeder kleine Fehler Milliarden an Kurswert kosten kann und sich trotzdem dabei nicht in die Hose machen.

 

 

 

 

Zwischen den Tombstones in Mario Schmidts Büro – die gibts in der M&A Branche für die Projektteilnehmer nach abgeschlossenen Deals – steht ein ganz besonderer: Ein großer, blauer Pokal, den Schmidts jüngster Sohn (8) ihm geschenkt, nachdem er seinen Papa  in seinem Büro besucht und gefragt hatte, was für komische kleine Dinger auf meinem Schreibtisch stünden. Schmidt erklärte es ihm und verglich es mit einer Matchbox-Autos-Sammlung von Kindern. „Er hat das sofort begriffen – er sammelt ja auch Star Wars – Karten – und fand das gut, dass  ich auch etwas sammle,“ erzählt Schmidt. Eine Woche später kam der Filius mit diesem blauen Pokal und der Aufschrift #1 Dad. Ein Tombstone für das Projekt „Vater sein“. Und ob er diesen Pokal nicht auch dazu stellen möchte. Schmidt: „Ich war so derartig gerührt…. Der blaue Pokal von meinem Sohn ist mein wichtigster Tombstone aller Zeiten.“

 

 

 

 

 

 

 

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