Unternehmen rechnen mit Wachstum, sparen aber zu viel an Forschung und Entwicklung

 

Unternehmensumfrage 2017: Deutsche Unternehmen sind optimistisch fürs neue Jahr und erwarten Wachstum. Doch immer weniger Ausgaben für Forschung und Entwicklung könnten ein Problem werden, warnt eine Studie von Warth & Klein Grand Thornton.

 

Optimismus der Unternehmen für 2017

Zuversicht ist das Vorzeichen, mit dem die weltweit führenden internationalen Unternehmen in das Jahr 2017 gehen. So sehen es auch die deutschen Unternehmen und erwarten weiteres Wachstum, neue zusätzliche Arbeitsplätze und wachsenden Export.

Innerhalb Europas sind die Niederländer und die Finnen zusammen mit den Deutschen am optimistischsten. Abgefragt hat dies die  Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton bei 2.600 mittelständischen Unternehmen aus allen Branchen weltweit für ihren „International Business Report“. Warth & Klein gehört zu den zehn größten WP-Gesellschaften in Deutschland. Befragt wurden in den Unternehmen jeweils die CEO´s sowie Geschäftsführer oder leitende Mitarbeiter.

 

Umsatzplus wird erwartet, Unternehmen wollen mehr neue Mitarbeiter einstellen

Konkret planen die deutschen Unternehmen so: 51 Prozent wollen in diesem Jahr in Anlagen und Maschinen investieren. 38 Prozent erwarten Umsatzzuwachs. 25 Prozent setzen auf Steigerung ihrer Exporte  und 20 Prozent wollen ihre Belegschaft aufstocken. 75 Prozent rechnen damit, dass sie ihren Mitarbeitern in 2017 eine Lohnerhöhung geben, davon gingen vor einem Jahr erst 60 Prozent aus.

 

Wachstumshindernis: Unternehmen suchen, aber finden nicht die Traummitarbeiter

Immerhin sind auch 17 Prozent der befragten deutschen Top-Entscheider misstrauisch und befürchten wirtschaftliche Unsicherheit als mögliches Wachstumshindernis. Konkret machen ihnen diese Punkte Sorgen: 42 Prozent von ihnen fehlen qualifizierte Arbeitskräfte, das sagten im Vorjahr erst 32 Prozent.  Und 36 Prozent fürchten mehr Regulierung und Bürokratie, das waren vor einem Jahr erst 17 Prozent.

 

Joachim Riese, CEO von Warth & Klein Grand Thornton (Foto: Warth & Klein Grand Thornton)

Joachim Riese, CEO von Warth & Klein Grand Thornton (Foto: Warth & Klein Grand Thornton)

Hinzu kommen die politischen Unsicherheiten im Wahljahr laut Joachim Riese, CEO von Warth & Klein Grant Thornton.  „Politische Unsicherheit ist Gift für die Wirtschaft. Je nachdem, wie die Wahlen ausgehen und welche Regierungskoalition entsteht, werden diese Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung haben“, so Riese. Jedoch:  „Dieser Einfluss dürfte sich dann primär erst 2018 zeigen.“

 

Unternehmen wollen Gehälter eröhen

Nur elf Prozent der Entscheider erwarten Wachstum in Forschung und Entwicklung, was im Vorjahr zumindest noch 19 Prozent taten. Riese hält denn auch den anhaltenden Fachkräftemangel vieler Unternehmen für ein wachsende Problem, das noch lange nicht überwunden ist. „Das wachsende Interesse der Unternehmer, das Gehalt qualifizierter Mitarbeiter in 2017 anzupassen, zeigt, dass sie bereit sind, in qualifizierte Arbeitskräfte zu investieren.“

 

Riese warnt jedoch vor mittelfristigen Problemen: Und zwar wenn die Befragten immer weniger Finanzmittel für Forschung und Entwicklung einplanen. Und das könnte gerade Deutschland gefährden, weil es nirgendwo so viele Weltmarktführer gibt wie hierzulande.

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