Wissen Sie, was für Infos man über Sie im Internet findet? Gastbeitrag von Wirtschaftsermittler Jörn Weber

Wissen Sie, was jeder im Internet über Sie finden kann? Prüfen Sie regelmäßig: Wer sind Sie im Netz, welche persönlichen Infos bekommt jeder Wildfremde und was wird über Sie so geschrieben? Als Top-Manager, Familienunternehmer und deren Angehörigen und andere, die besonders im Licht der Öffentlichkeit stehen und gefährdet sind – sei es, weil sie erpresst, entführt oder sonstwie attackiert werden könnten. Ihnen rät Wirtschaftsermittler Jörn Weber von Corma, zu dieser Vorsichtsmaßnahme: Online-Monitoring als Reputations-Check.

Dies ist der Auftakt zu einer Ratgeber-Serie.

 

Wirtschaftsermittler Jörn Weber von Corma

Wirtschaftsermittler Jörn Weber von Corma

 

Womöglich können Straftäter im Internet Informationen finden, die sie eigentlich nicht haben sollten wie private Adressen, Telefonnummern oder einfach Fotos von Kindern.

Zumal die Erfahrung lehrt: Man muss nicht einmal prominent sein, um Opfer von Bedrohung, Erpressung oder Schlimmerem zu werden. Sicherheitshalber sollte man regelmäßig checken. Die wichtigsten W-Fragen für den Online-Reputationscheck im Folgenden zeigen, was Online-Monitoring bedeutet – und wie es funktioniert.

 

 

Wer sollte aktiv werden?

Jeder Unternehmer, Geschäftsführer, Vorstand und auch Freiberufler sollte wissen, was über ihn, sein Unternehmen und seine Marke im Internet kommuniziert wird und wer diese Informationen verbreitet.

 

Warum ist dieses Wissen wichtig?

Veröffentlichungen, die negativ, belastend oder sogar falsch sind, stellen ein Risiko für die Person oder das Unternehmen dar, da diese Informationen von anderen aufgegriffen, kommentiert und vervielfältigt werden können. Und aus dem Netz sind sie nur schwer wieder zu löschen, wirken also wie eine dauerhaft tickende Bombe.

 

Welche Ergebnisse sind zu erwarten?

Das Online-Monitoring liefert eine Vielzahl interessanter Informationen. Sie zeigen nicht nur drohende Gefahren, sondern erlauben auch eine Einschätzung der eigenen Bekanntheit beziehungsweise des Unternehmens oder der Marke im Netz. Es wird möglich, die allgemeine Stimmungslage zu erfassen, eventuelle Risiken zu erkennen und gegebenenfalls sogar Personen mit negativer oder sogar gefährlicher Gesinnung zu identifizieren.

 

Wie sollte man vorgehen?

Beim Online-Monitoring werden alle im Netz auffindbaren Informationen gesammelt, so dass ein klares Gesamtbild der eigenen Online-Reputation entsteht. Anstatt das Internet aber planlos und sporadisch zu durchforsten, sollte man strukturiert vorgehen.

Hierzu werden alle Begriffe, nach denen gesucht werden soll, wie zum Beispiel Name, Markenname, E-Mail-Adresse oder der eigene Name, zuvor zusammengestellt. Diese Schlüsselbegriffe werden miteinander kombiniert und andere Begriffe ausgeschlossen zum Beispiel bei Google Alerts mit dem „-„-Zeichen, also „Schlüsselwort. Eins“ – wort2 .

In einer zweiten Liste werden alle Webseiten, Blogs oder Foren, in denen der eigene Name oder das Unternehmen auftauchen können, aufgelistet. Aus diesen beiden Sammlungen lässt sich mithilfe von Software-Tools wie Feedly (feedly.com) eine automatische Suche einrichten, die Tag und Nacht, während der Ferien und an Feiertagen aktiv ist und Ergebnisse als sogenannter Alert via E-Mail meldet.

 

Bestandsaufnahme anfangen

Man stellt zuerst die Informationen für sich zusammen, die man von sich prüfen möchten. Also Dinge wie Name, E-Mail-Adresse, der eigene Name oder die eigene Telefonnummer.

Aus diesen Infos werden – wie im Folgenden beschrieben – die Suchanfragen erstellt und dann über Google und Bing gesucht.

Die Ergebnisse werden als URL in einem Textdokument gesichert, relevante Seiten sollte man während der Recherche vollständig sichern.

Hier ein Beispiel, wie man mit einem speziell angepassten Workflow alle Informationen, die im Netz über einen dort stehen, auffinden kann.

Dieses Selbst-Abprüfen wird hier am Beispiel eines fiktiven Unternehmers vorexerziert, anhand dessen man dann die eigenen Suchabfragen entsprechend an seine Bedürfnisse anpassen und optimieren kann. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine effiziente Recherche.

 

Zielgenaue Suchergebnisse

Man arbeitet hier in den Suchmaschinen mit Befehlen, mit denen man dann für zielgenaue Suchergebnisse sorgt wie zum Beispiel:

  • Man setzt etwa seinen Vor- und Nachnamen in „Anführungszeichen“ – das bedeutet, genau dieser Begriff wird gesucht und keine anderen Vor- oder Nachnamen zusätzlich
  • „-„ bedeutet: Suchergebnisse mit dem Begriff nach dem Minus werden ausgeschlossen
  • „OR“ bedeutet als „oder“ Verknüpfung zwischen Suchbegriffen

 

Hier das Beispiel eines fiktiven Unternehmers:

Mirko Fischer (Name erfunden)

Kasernenstraße 121

40211 Düsseldorf

Telefon 0211-8712345

 

Neben diesen Einzel-Abfragen kann man diese auch kombinieren. Hier die Ideen:

 

Suchabfrage Person

„Mirko Fischer“

„Mirko Fischer“ „0211-8712345…“

„Mirko Fischer“ Düsseldorf

 

 

Suchabfragen Adresse

„Kasernenstraße 121“ Düsseldorf

„Kasernenstr. 121“ Düsseldorf

„40211 Düsseldorf“ Kasernenstr.

 

 

Suchabfragen E-Mail

„mirkofischer@xxx.com

 

Suchabfragen Name

„mirko.fischer“ OR „mirkof“

 

Suchanfragen Telefonnummer

„0211-8712345“ OR „+49 211-8712345“ OR „0049 211-8712345“

 

 

 

 

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