Manager-Umfrage: Sie haben Angst um ihr Vermögen, weniger dass sie verlassen werden

Was ist die größte Angst der Manager? Dass sie ihr Vermögen (42 Prozent) oder ihren Job (31 Prozent) verlieren. Zum Vergleich: Dass ihr Partner sie verlässt, fürchten dagegen nur 17 Prozent, 14 Prozent fürchten sich vor Demütigungen und elf Prozent vor dem Fliegen. Erforscht hat die die Max Grundig Klinik bei einer Befragung von über 1000 Führungskräften im April 2016.  Dass sie zahlenmäßig die größte Angst vor Naturkatastrophen oder Dingen wie Terroranschlägen haben, also abstrakten Gefahren, widerspricht dem nicht. Denn insgesamt haben – bei allen Menschen – diese Ängste gegenüber den persönlichen Ängsten zugenommen.

 

Angst vor Jobverlust

„Die Hauptsorgen der Führungskräfte hängen mit dem Verlust des beruflichen und wirtschaftlichen Status zusammen. Dabei überwiegen Sorgen, die mit dem Verlust des beruflichen und wirtschaftlichen Status zusammenhängen. Umkehrt mag dies auch eine Quelle von Motivation sein, sich im Beruf umso mehr anzustrengen,“ sagt Curt Diehm, Professor und Ärztlicher Direktor der Max Grundig Klinik.

Curt Diehm, Professor und Ärztlicher Direktor der Max Grundig Klinik

Curt Diehm, Professor und Ärztlicher Direktor der Max Grundig Klinik

Sehr weit oben liegt deshalb mit 34 Prozent die Angst der Manager vor dem Versagen im Beruf. Zum Vergleich mit dem Normalo-Bundesdeutschen: Diese Furcht ist bei ihm mit 21 Prozent geringer ausgeprägt. Diehms Urteil: „Das ist der Preis des Aufstiegs. Der Druck im Management ist groß, viele Führungskräfte sind sich bewusst, dass ein Leistungsabfall zum Karriereknick führen würde.“

 

Angst vor Einsamkeit, Alkoholsucht und Medikamentenabhängigkeit

Die Ergebnisse weiter: 27 Prozent haben Angst vor Einsamkeit und 24 Prozent vor Medikamenten- sowie Alkoholabhängigkeit. „Die Werte und damit die Ängste von Managern zeugen von einem deutlich erkennbaren materialistisch orientierten Weltbild. Führungskräfte sind sehr stark auf Beruf, Erfolg, Geld und die Versorgungssicherheit ihrer Familien fixiert, stärker übrigens wie der Bevölkerungsquerschnitt,“ so Diehm.

Bei den persönlichen Ängsten ist auffallend, wie stark sich Manager um die Entwicklung ihrer Kinder sorgen (35 Prozent) und damit mehr Angst um sie haben als vor dem Tod (33 Prozent) und dem Altwerden (31 Prozent). Ihre Sorge, als Pflegefall zu enden ist mit 41 Prozent übrigens weniger hoch als im Durchschnitt der Bevölkerung mit  53 Prozent.

 

Schlaflosigkeit durch fordernden Arbeitsstil

Dass 38 Prozent der Manager Furcht vor Schlaflosigkeit zu haben, ist für Diehm „äußerst bedenklich“ und führt aus: „Ich weiß aus meiner medizinischen Praxis, wie schlecht viele Führungskräfte oft schlafen. Das ist auf den fordernden Arbeitsstil mit permanenter Erreichbarkeit zurück zu führen. Schlaflosigkeit hat sich schleichend zu einer Volkskrankheit entwickelt, deren Folgen noch gar nicht absehbar sind.“

 

 

Führungskräfte-Umfrage: Haben Sie vor folgenden Dingen Angst? (in Prozent) 

ja        (ja)*

45  (48)      Naturkatastrophen

42  (35)     vor dem Verlust des Vermögens, der finanziellen Sicherheit

31  (27)     vor dem Altwerden

41  (56)     steigende Lebenshaltungskosten

41   (53)     vor Pflegefall im Alter

38  (41)     vor Schlaflosigkeit

36   (41)     vor sinkendem Lebensstandard im Alter

35  (30)     dass Kinder sich nicht gut entwickeln könnten

34   (21)     vor Misserfolgen, Verlieren und Versagen im Beruf

33  (34)     vor dem Tod

31  (34)     den Arbeitsplatz zu verlieren

27   (31)     vor Einsamkeit

24  (17)     von Medikamenten/Alkohol abhängig zu werden

17  (19)     vor dem Verlassen werden durch den Partner

14  (11)     vor Demütigungen

11  (17)     vor dem Fliegen

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Quelle: Max Grundig Klinik; * Befragung von Bundesbürgern über 18 Jahren im August/September 2015
         
Weitere Infos: www.max-grundig-klinik.de

 

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